Der Mixed-Wettkampf der Skispringer*innen sorgte bei den Olympischen Spielen in Peking für den bislang größten Skandal. Nun hat sich Katharina Althaus, eine der Disqualifizierten, zu den Vorfällen geäußert.
"Mir hat das mega leid getan für das Team. So eine Disqualifikation kann natürlich passieren. Bei Olympia gerade in dem Rahmen mega, mega bitter und auch irgendwie komisch, weil sie ja ganz viele Mädels disqualifiziert haben mit den zwei Norwegerinnen, mit der Sara Takanashi und mit der Dani [Daniela Iraschko-Stolz]. Es war schon komisch und ich kann es auch noch nicht ganz verstehen", schilderte die Skispringerin in der "ARD" ihre Emotionen nach der Rückkehr nach Deutschland.
Die Kontrolleurinnen hatten nach den jeweiligen Sprüngen die Anzüge mehrerer Springerinnen beanstandet und in der Folge Disqualifikationen ausgesprochen. Die Mitfavoriten Deutschland, Norwegen, Japan und Österreich wurden dadurch um alle Medaillenchancen gebracht.
Für Althaus ist es nach wie vor nicht verständlich, warum der Weltverband ausgerechnet bei den Olympischen Spielen ein Exempel statuieren wollte. "Es waren die zwei Kontrolleurinnen dabei, die immer bei uns dabei sind. Die komischerweise dann alles ganz anders gemacht haben als sonst, die speziell alles nochmal extrem nachgemessen haben", merkte sie an.
Hannawald: "Da bekomme ich einen Hals!"
Eigenes Verschulden sah die Silber-Medaillengewinnerin von der Normalschanze nicht: "Im Vorfeld wurde mein Anzug oft kontrolliert im Weltcup und wir haben zu Olympia hin am Schnitt nichts mehr geändert. Ich kann es mir nicht erklären, dass es da nicht gepasst hat."
Skisprung-Experte Sven Hannawald pflichtete Althaus in der "ARD"-Übertragung bei und übte ebenfalls deutlich Kritik an der FIS: "Was mir dann immer so Bauchgrummeln macht und wo ich schon wieder einen größeren Hals bekomme, ist, dass die Mädels eigentlich nichts dafür können, weil alles bis dahin normal lief und auf einmal bei dem einen Wettkampf alles anders lief - ohne Vorwarnung", polterte der ehemalige Gewinner der Vierschanzentournee.
Althaus hofft derweil, dass es vor dem nächsten Weltcup zur Aussprache mit den Kontrolleurinnen kommt, auch um die Gewissheit zu haben, dass dann mit dem selben Anzug nicht weitere Ausschlüsse folgen: "Wir werden das im Vorfeld alles klären", kündigte die 25-Jährige an.
