Die deutsche Damen-Staffel ist bei den Olympischen Winterspielen von Peking sensationell zur Silbermedaille gerast. Die favorisierten Norwegerinnen blieben hingegen komplett leer aus. Olympiasiegerin Therese Johaug übte hinterher Kritik am Verhalten der Gegnerinnen.
Die Langläuferinnen aus Russland waren beim Rennen über 4x5 Kilometer nicht zu schlagen. Über 18 Sekunden Vorsprung standen letztlich vor den deutschen Läuferinnen Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl auf der Uhr.
Dem Quartett war der Rückstand völlig egal, vielmehr freute sich die DSV-Staffel ausgiebig über den nicht für möglich gehaltenen zweiten Platz - zumal man die starken Mannschaften aus Schweden, Finnland und Norwegen hinter sich ließ.
Eben jene Norwegerinnen um Superstar Therese Johaug, die auf der klassischen Distanz in Peking bereits Gold gewann, enttäuschten auf ganzer Linie. Ihrem Frust ließ die 14-fache Weltmeisterin anschließend freiem Lauf, als sie sich die Konkurrenz aus dem finnischen Team vorknöpfte.
"Ich finde es ein bisschen unsportlich, auf die Skier der anderen zu treten", monierte die 33-Jährige gegenüber "Nettavisen" unsportliches Verhalten. Zwar mache sie sich keinen zusätzlichen Stress durch solche Aktionen, aber: "Ich ärgere mich nur. Du ruinierst dir dadurch den Rhythmus."
Johanna Matinalo aus der finnischen Mannschaft reagierte prompt, als sie auf die Kritik des Langlauf-Stars angesprochen wurde. "Ich verstehe, dass sie sauer auf mich war. Es ist nicht so einfach für mich, hinter ihr zu laufen, weil sie ziemlich klein ist und ich ziemlich groß bin." Zudem sei ihre Lauftechnik unterschiedlich. "Es tut mir leid, wenn sie das so wahrgenommen hat."
Es sei sicherlich "keine Absicht" gewesen, auf Johaugs Skiern zu fahren. "Es hilft mir auch nicht, es gäbe keinen Grund dazu."
Therese Johaug will das Staffel-Kapitel nun abhaken und sich auf den Massenstart über 30 Kilometer vorbereiten. Ob sie zuvor im Teamsprint ins Rennen gehen wird, entscheidet sich erst nach einem Gespräch mit dem Trainerteam.
