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Olympische Winterspiele 2022
Peking 2022
Mi, 02.02. - So, 20.02.

Nils van der Poel: Ablenkungsmanöver vom Sabotage-Experten

Nils van der Poel hat bereits zweimal Gold gewonnen
Nils van der Poel hat bereits zweimal Gold gewonnen
Foto: © Olympic Winter Games Beijing 2022 via www.imago-im
11. Februar 2022, 12:09

Zwei Mal Gold, ein Weltrekord: Der schwedische Eisschnellläufer Nils van der Poel hat in Peking die Langstrecken dominiert. Geschafft hat er das auch mit deutscher Hilfe.

Nils van der Poel tänzelte als frisch gekürter Doppel-Olympiasieger durch die Pekinger Eisschnelllauf-Halle und schickte seine ansteckend gute Laune bis ins ferne Ruhpolding. Dort jubelte Wolfgang Pichler, der als Biathlon-Trainer zur Ikone wurde und auch als einer der Väter des Erfolgs des Schweden gilt.

Am Freitag gelang van der Poel sein Meisterstück: Fünf Tage nach dem Sieg über 5000 m gewann der 25-Jährige Gold über 10.000 m - und stellte dabei in 12:30,74 einen Weltrekord auf. "Ich bin sehr zufrieden", sagte er.

Die Grundlagen für seine Leistungen hat van der Poel Deutschland gelegt. In den vergangenen drei Monaten bereitete sich der Langstreckenspezialist im Inzeller Eisstadion auf die Winterspiele vor - immer unterstützt von Pichler, der ihm in Ruhpolding eine Ferienwohnung vermittelte.

Pichler (67), beim Schwedischen Olympischen Komitee als Direktor für Sportentwicklung tätig, hatte hohe Erwartungen. "Wenn Nils die 10.000 m gewinnt, hat er in zwei Jahren alles geschafft: Weltmeister, Weltrekordler und Olympiasieger. Dann wird er eine Legende wie Björn Borg, Magdalena Forsberg oder Ingemar Stenmark", sagte er dem SID. Van der Poel lieferte.

Der Durchbruch des ehemaligen Junioren-Weltmeisters war dabei zwischenzeitlich fraglich. 2018 zog er sich zurück, um über "Lebensfragen" nachzudenken. Van der Poel ging zum Militär, schob Wache am Königspalast. Bei Aufklärungs- und Sabotagemissionen lernte er in Lappland, sich unter extremen Bedingungen zu konzentrieren.

Womöglich hat er dort auch den ein oder anderen taktischen Kniff gelernt. Mit Korruptionsvorwürfen gegen das niederländische Team hatte van der Poel zuletzt für Aufsehen gesorgt. Demnach würde das TeamNL versuchen, den kanadischen Eismeister Mark Messer zu beeinflussen.

Statt "Korruption" und des "größten Skandals im Eisschnelllaufen" war die Aufregung um manipuliertes Eis letztlich vor allem eines: ein gelungenes Ablenkungsmanöver.

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