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Olympische Winterspiele 2026
Mailand Cortina
Mi, 04.02. - So, 22.02.

Historische Pleite für deutsche Biathletinnen

Herrmann mit "blödem" Fehler - Preuß "ziemlich frustriert"

Foto: © Laci Perenyi via www.imago-images.de
11. Februar 2022, 11:52
sport.de
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Auf den Gold-Coup folgte die Ernüchterung: Wenige Tage nach dem Olympiasieg von Denise Herrmann und dem starken vierten Platz von Vanessa Voigt im Biathlon-Einzel bei den Winterspielen in Peking enttäuschten die deutschen Frauen im Sprint auf ganzer Linie. Ein Grund könnte das Material sein.

Das legen zumindest Worte nahe, die Denise Herrmann während des Rennens gegenüber der "ARD" wählte. "Dass man innerhalb so kurzer Zeit auf der Strecke so abbaut, ist eher unwahrscheinlich. Das müssen wir analysieren", so die 33-Jährige.

Den größten Fehler verortete sie allerdings bei sich selbst: Sie habe beim ersten Schuss den Abzug schon betätigt, obwohl sie noch nicht auf der Scheibe war, "das kann passieren - aber es ist natürlich blöd, wenn es beim ersten Schuss und im Olympia-Rennen passiert", erklärte Herrmann ihr Malheur.

Abstreiten lässt sich das nicht. Dass Herrmann mit zwei Fehlern ohnehin bereits alle Chancen am Schießstand liegen ließ, steht außer Frage, dass der ehemaligen Langläuferin in der Loipe allerdings reihenweise Athletinnen den Rang abliefen, wundert sehr. Im Einzel brannte Herrmann noch die drittbeste Zeit in den Schnee.

Wierer ist "überglücklich"

Ähnlich sieht die Lage bei Vanessa Voigt aus. Die deutsche Senkrechtstarterin überraschte im Einzel mit Rang vier und der fünfbesten Zeit in der Loipe, landete im Sprint ohne Fehler aber nur auf dem 18. Platz.

Vanessa Hinz, die sich als 55. so gerade noch in den Verfolger rettete, wollte die Schuld hingegen nicht so einfach aufs Material schieben. "Ich habe mich läuferisch eigentlich besser gefühlt, als im Einzel. Aber von den Zeiten passte das nicht. Das mag ich aber nicht auf die Ski schieben", so Hinz im "ARD"-Interview.

Andere Nationen fanden hingegen wohl einen erheblich besseren Schliff. Bronze-Medaillen-Gewinnerin Dorothea Wierer jubelte: "Ich fühle meine Beine nicht mehr, aber ich bin überglücklich. Wir hatten heute viel besseres Material", so die Italienerin.

Zur Verteidigung der deutschen Wachser muss man hervorheben, dass die Bedingungen extrem herausfordernd sind. Im Vergleich zum Einzel haben sich beinahe alle Gegebenheiten verändert. Der Schnee war im Sprint zum Beispiel sehr weich.

Preuß ist "ziemlich frustriert"

Franziska Preuß, die vierte Starterin des DSV, hat allerdings offenbar ohnehin ganz andere Probleme. "Aktuell bin ich schon ziemlich frustriert, mir macht es hier keinen Spaß", gestand Preuß, die vor allem mit ihrem Stehendschießen haderte: "Ich weiß gar nicht mehr, was ich da noch machen soll. So sehe ich auch einfach keinen Sinn mehr weiterzumachen", haderte Preuß den Tränen nahe. Nach einem guten Start in die Saison setzten ein Treppensturz und eine Infektion mit dem Corona-Virus die 27-Jährige lange außer Gefecht. Ein Start in Peking stand lange auf der Kippe.

In die Verfolgung am Sonntag (10:00 Uhr) gehen die Deutschen mit einer großen Hypothek, Herrmanns Rückstand auf Röiseland beträgt 1:45,1 Minuten. Voigt geht 13,7 Sekunden vor ihrer Teamkollegin ins Rennen. Auch Franziska Preuß (2 Strafrunden/+1,57,1 Minuten) auf Rang 30 und Vanessa Hinz (3/+2,40,0) als 55. blieben im Sprint deutlich hinter den Erwartungen zurück. 

Damit aber nicht genug: Es war das schlechteste Abschneiden der deutschen Biathlon-Frauen beim einem olympischen Sprint in der Geschichte der Winterspiele.

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