Nach ihrer durchaus überraschenden Gold-Medaille im olympischen Biathlon-Einzelrennen hat Denise Herrmann ihren Soll in Peking eigentlich bereits übererfüllt. Ein Olympiasieger von 2006 traut der Deutschen allerdings einen weiteren Coup zu.
"Ich persönlich glaube, dass Denise nach der Goldmedaille jetzt solche Flügel bekommen hat, dass sie sich die nächste auch noch schnappen wird", schätzt Michael Rösch die Chancen von Denise Herrmann für "Eurosport" ein.
Größtes Manko von Herrmann sei die Zeit am Schießstand, "aber wenn sie die Scheiben umnietet, dann ist alles möglich", so Rösch weiter.
Herrmanns härteste Konkurrentin um den Sieg ist die norwegische Gesamtweltcupführende Marte Olsbu Röiseland, so Rösch, der die DSV-Skijägerin nach ihrem Sieg im Einzel aber dennoch im Vorteil sieht.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Herrmann die Nase nur vor Olsbu haben wird, wenn die Norwegerin Fehler macht. In der Loipe ist die elffache Weltmeisterin schlicht noch etwas schneller als Herrmann, am Schießstand meist sogar deutlich fixer als die Deutsche.
Es herrscht kein Mangel an Favoriten
Auch ein Blick auf den Sprintweltcup schustert eher Olsbu die besten Aussichten zu. Während Herrmann nur Rang 13 belegt, führt Olsbu die Disziplinwertung deutlich an.
Zudem ist das Favoritenfeld mit Herrmann und Olsbu noch lange nicht abgefrühstückt. Olsbus Teamkollegen Tiril Eckhoff wird ebenso auf eine Medaille hoffen, wie Dzinara Alimbekava aus Belarus, die starken Französinnen um Anais Chevalier-Bouchet und Julia Simon sowie die schwedischen Schwester Elvira und Hanna Öberg. Mit echten Aussichten auf Edelmetall dürften insgesamt sogar gut 20 bis 25 Athletinnen an den Start gehen.
Auf der anderen Seite hat Herrmann im Einzel eindrucksvoll bewiesen, dass sie mit den schwierigen Bedingungen in Peking gut klarkommt. Aufgrund der Höhenlage und der extrem harten Strecke ist die Herausforderung bei den laufenden Winterspielen extrem.


