Erik Lesser war aus deutsche Sicht eine der großen Enttäuschung beim olympischen Einzel-Rennen über die 20 Kilometer am letzten Dienstag. Der Biathlon-Routinier übte sich am Tag danach harte Selbstkritik.
Nach fünf Fehlern im Stehend-Anschlag war Lesser beim Gold-Rennen von Quentin Fillon Maillet am Ende mit 7:12 Minuten enttäuschender 67. Mit den vorderen Platzierungen hatte der Suhler somit überhaupt nichts zu tun, nachdem er vor acht Jahren in Sotschi noch Silber im Einzel-Rennen gewonnen hatte.
"Ich habe den 'schlechten' Tag am unpassendsten Tag erwischt. Bravo!", ärgerte sich der 33-Jährige in einem Instagram-Post über sich selbst.
Mit einer Nominierung für das nächste olympische Rennen, dem Sprint am kommenden Samstag (Start um 10:00 Uhr deutscher Zeit) rechnet Lesser nach seinem völlig verkorksten Einzelrennen nicht mehr: "Das war's dann wohl mit dem Sprint."
Deutsches Sprint-Quartett wird am Freitag nominiert
Emotionale Worte richtete der Verfolgungsweltmeister von 2015 auch an sein direktes Umfeld und seine Angehörigen: "Ich habe einen Tag gebraucht, um mich vom Rennen zu erholen. Es ist hart zu realisieren, dass nach zwei Jahren Training, harter Arbeit und einer Familie zu Hause, die immer Rücksicht nahm, alles einfach weggeblasen wird".
Sollte Lesser am Freitag tatsächlich nicht vom Deutschen Skiverband (DSV) für das Sprint-Rennen aufgestellt werden, bleibt dem erfahrensten Biathleten im deutschen Team nur noch das abschließende Staffel-Rennen.
Der DSV ist neben Erik Lesser mit fünf weiteren Biathlon-Männern in Peking am Start - Benedikt Doll, Johannes Kühn, Philipp Nawrath, Roman Rees und David Zobel. Das Trainerteam darf vier der sechs Athleten für das Sprint-Rennen nominieren.
Das olympische Staffelrennen findet am kommenden Dienstag um 10:00 Uhr deutscher Zeit statt.