Der Mixed-Wettbewerb im Skispringen war bislang einer der Aufreger bei den Olympischen Winterspielen. Aufgrund zahlreicher Disqualifikationen mussten vier Top-Nationen ihre Hoffnungen auf Medaillen gegraben, so auch Deutschland. Wintersport-Legende Martin Schmitt versuchte in seiner Rolle als TV-Experte das Anzug-Chaos zu erklären.
Auch wenige Tage nach dem Mixed-Wettkampf bei Olympia ringt die Skisprung-Szene mit der Fassung. Schließlich wurde die Medaillenvergabe von den fragwürdigen Entscheidungen der Jury mit beeinflusst. Neben Japan, Norwegen und Österreich wurde auch das deutsche Team bestraft, da der Anzug von Katharina Althaus nach der Meinung der Verantwortlichen zu groß war.
"160 Weltcup-Starts, fünf Weltmeisterschaften, drei Olympische Spiele: Und jetzt bin ich zum ersten Mal disqualifiziert worden. Mein Herz ist gebrochen", kommentierte die Skispringerin den Entscheid via Instagram. Zuvor hatte die 25-Jährige sogar noch deutlichere Worte gefunden.
"Wir haben uns so darüber gefreut, dass wir einen zweiten Wettkampf hier bei Olympia haben. Die FIS hat das mit dieser Aktion zerstört. Ich finde, die haben das Damen-Skispringen zerstört", sagte Althaus am Montagabend.
"Kamen aus der Geschichte nicht mehr heraus"
Martin Schmitt versuchte in seiner Funktion als "Eurosport"-Experte die Anzug-Regeln im Skispringen zu erklären. "Es ist eine Umfangsgeschichte: Bei den Männern darf er drei Zentimeter, bei den Frauen vier Zentimeter über Körpermaß sein", erläuterte der 44-Jährige die Vorschriften.
Außerdem ergänzte Schmitt: "Es gibt natürlich ein paar Stellen am Anzug, wo genau darauf geachtet wird. Es gibt aber auch Stellen, wo man sagt, da ist der Anzug nicht aufs Maß zu bringen, da sagt mancher Kontrolleur, da messe ich nicht nach."
Der Olympiasieger von 2002 vermutet, dass die Jury einen strengen Kurs durchsetzen wollte. "Sie haben die Erste disqualifiziert und kamen aus der Geschichte nicht mehr heraus. Wir haben uns so auf den Wettbewerb gefreut, da war das natürlich schade", so der zweifache Gesamtweltcup-Sieger.

