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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Heftiger Zoff im italienischen Ski-Team

Skifahrer Matteo Marsaglia erhob schwere Vorwürfe gegenüber seinen Verband
Skifahrer Matteo Marsaglia erhob schwere Vorwürfe gegenüber seinen Verband
Foto: © GEPA pictures/ Harald Steiner via www.imago-images
09. Februar 2022, 11:33
sport.de
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In der italienischen Ski-Mannschaft hängt der Haussegen mächtig schief. Am Rande des Super-G der Olympischen Winterspiele schoss Matteo Marsaglia mit harten Worten in Richtung Italiens Wintersportverband FISI. Die Antwort auf die Anschuldigungen ließen nicht lange auf sich warten.

Für die italienischen Ski-Asse hätte der Super-G der Herren nicht schlechter laufen können. Als 18. war Matteo Marsaglia beim Sieg des Österreichers Matthias Mayer noch der beste Azzurro, seine Landsmänner Dominik Paris (21.) und Christof Innerhofer (35.) landeten noch weiter hinten im Klassement.

Für Aufregung hatte Marsaglia schon nach dem Abfahrtsrennen im Interview mit "RAI" gesorgt. Mit Blick auf den Start im Super-G berichtete er vor laufender Kamera, der Verband habe ihn zu einem Startverzicht gedrängt. "Sie haben mich gefragt, ob ich nicht auf den Super-G verzichten könnte, weil sie gerne Mattia Casse fahren lassen würden."

Casse, eng befreundet mit Marsaglia, war vom Verband nicht für die Olympischen Spiele nominiert worden. Er ist jedoch als Ersatzfahrer in Peking und soll einspringen, wenn ein Quotenplatz frei wird. Im Super-G werden ihm deutlich bessere Ergebnisse zugetraut als Marsaglia und Co.

Der 36 Jahre alte Skirennläufer erhob zugleich brisante Anschuldigungen gegenüber der FISI: "Ich habe ihnen erklärt, dass ich das nicht machen kann. Sollte ich sagen, dass ich krank bin, also eine falsche Erklärung abgeben? Mit solchen Sachen scherzt man nicht. Und warum sollte ich so etwas überhaupt machen?"

FISI weist Anschuldigungen von sich

Eher würde Marsaglia auf den Start verzichten, als sein Olympia-Ticket weiterzureichen. "Sie versuchen, mich gegen Mattia Casse aufzustacheln. Er ist aber mein Freund, ich werde sein Trauzeuge sein." Seit vier Jahren würde er vom Verband zu einem Karriereende gedrängt werden, fügte der Römer hinzu. 

Massimo Rinaldi, sportlicher Leiter der Ski-Herren, reagierte noch vor dem Super-G auf die Vorwürfe. "Ich habe eine solche Bitte an Matteo nie gemacht. Ich habe ihn auch nie darum gebeten, falsche Aussagen zu machen. Das würde ja rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen." 

Auch Mattia Casse meldete sich anschließend zu Wort. "Matteo ist nicht nur ein Mannschaftskamerad, sondern auch ein guter Freund. Er ist in Peking, um sich hier zu messen und er hat das Recht auf seinen Startplatz. Ich bin nach China gekommen und habe gehofft, dass einer der Quotenplätze frei wird."

Nach dem Super-G erneuerte Matteo Marsaglia bei "RAI" indes seine Vorwürfe. Er bleibe zu seinen Aussagen. "Eine beschämende Sache."

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