Quentin Fillon Maillet ist neuer Olympiasieger im Biathlon-Einzel. Der Franzose setzte sich trotz zweier Schießfehler gegen Anton Smolski aus Belarus und Johannes Thingnes Bö aus Norwegen durch. Im größten Moment seiner Karriere gedachte Maillet indes an den wohl größten Schicksalsschlag. Unterdessen geriet Biathlon-Ikone Martin Fourcade regelrecht ins Schwärmen.
"Er hat es absolut verdient, er war der Stärkste in einem unglaublich guten Wettbewerb", adelte der fünfmalige Olympiasieger seinen Landsmann bei "Eurosport": "Mit seinen zwei Fehlern habe ich es eigentlich nicht erwartet, dass er gewinnen kann. Das war einfach nur verrückt, was er geleistet hat."
Für Fillon Maillet war der Olympiasieg im Einzel die "letzte große Herausforderung, den Weltcup hat er schon gewonnen". Mit der Mixed-Staffel gewann er bei den Peking-Spielen zudem schon Silber. Für Fourcade steht fest: "Er ist einer der größten Champions im Biathlon."
Dass die französische Biathlon-Auswahl auch ohne den langjährigen Dominator für Furore sorgt, sei "sehr emotional", bekannte Fourcade: "Wenn du aufhörst und dann etwas für dein Land aufbaust, für deinen Sport, dann willst du jemanden, der dein Erbe fortführt. Ich bin einfach glücklich, ihn siegen zu sehen." Der 33-Jährige gab sich überzeugt: "Das wird nicht seine letzte Medaille gewesen sein."
Fillon Maillet über die Pyeongchang-Spiele: "Es war Teil meines Lebens"
Quentin Fillon Maillet dachte im Moment seines Triumphes derweil auch an die schweren Zeiten. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte er schließlich etwas anderes im Kopf als Biathlon: Seine Freundin Lydie war an Krebs erkrankt und kämpfte um ihr Leben. Ebenso sein Schwiegervater, der wenig später starb.
"Olympia vor vier Jahren ist Teil meines Lebens. Ich hatte von Gold geträumt, musste immer an meinen Schwiegervater und an meine Frau denken. Es war Teil meines Lebens. Es sind schlechte Erinnerungen", erinnerte er sich im Gespräch mit der "ARD".
In Südkorea lief es mit den Plätzen 48, 44 und 29 logischerweise überhaupt nicht. Doch aus der Enttäuschung schöpfte Fillon Maillet neue Motivation.
Er habe sich seine "persönliche Revanche" vorgenommen, sagte der Ausnahme-Skijäger. Nachdem seine Freundin den Krebs besiegt hatte, begann auch sein sportlicher Aufstieg. "Wenn man solche Situationen überstanden hat, dann denkt man anders über Biathlon", sagte er.