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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Jukkara weist Anschuldigungen von sich

Nach Desaster: Hannawald verteidigt Skisprung-Kontrolleur

Video: DSV-Manager Hüttel äußert sich zur Skisprung-Farce
09. Februar 2022, 09:10
sport.de
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Die Disqualifikation gleich mehrerer Top-Skispringerinnen, darunter die Olympia-Zweite Katharina Althaus, ist bislang der große Skandal der Winterspiele. Auch Tage nach beim Mixed-Wettbewerb gibt es Gesprächsbedarf. Vor allem im Fokus der Kritik: Kontrolleur Mika Jukkara. TV-Experte Sven Hannawald verteidigte den FIS-Inspekteur nun durchaus überraschend. Jukkara selbst weist alle Vorwürfe von sich.

Der Mixed-Wettbewerb im Skispringen wurde zur regelrechten Farce. Gleich fünf Frauen wurden disqualifiziert, die im deutschen Team erhoffte Medaille war dahin. Die Springerinnen wurden von der polnischen Kontrolleurin Aga Baczkowska aufgrund vermeintlicher Abweichungen bei den Anzügen aus dem Wettbewerb genommen.

Das Kuriose: Althaus, aber auch die ebenfalls disqualifizierten Sara Takanashi und die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz waren beim Einzelspringen mit dem gleichen Anzug an den Start gegangen. 

Wie DSV-Teammanager Horst Hüttel gegenüber "RTL/ntv" erklärte, sei der Hüftumfang der Anzüge nun scheinbar "um einen oder zwei Zentimeter zu groß gewesen". Dass überhaupt beim wichtigsten Sportereignis "so pingelig gemessen wurde", könne niemand verstehen. Baczkowska müsse sich "als Kontrolleurin mal hinterfragen: Wenn fünf Weltklasse-Athletinnen am gleichen Tag disqualifiziert werden, die sonst das ganze Jahr auch bei ihr kontrolliert werden, kann das nicht auch andere Gründe haben?"

Nach Skisprung-Desaster: Hannawald verteidigt Jukkara

Doch auch der Männerkontrolleur Mika Jukkara stand im Zentrum der Kritik. Denn dieser soll plötzlich bei der Inspektion der Anzüge der Damen in der Kontrollkabine anwesend gewesen sein. Der langjährige FIS-Materialkontrolleur Sepp Gratzer gab seinem Nachfolger daher eine Mitschuld am Skisprung-Desaster. "Ich habe den Eindruck, dass er von heute auf morgen alles verändern und die Kontrolltätigkeit anders anlegen will", so Gratzer gegenüber der "Tiroler Tageszeitung".

Bundestrainer Stefan Horngacher sprach im "ZDF" letztlich von einem "Kasperletheater". Es sei "nicht im Sinne des Sports, stattdessen muss man bibbern, ob man durchkommt. Wir versuchen alles, die Anzüge regelrecht zu schneidern".

Olympiasieger Sven Hannawald, nun als TV-Experte aktiv, verteidigte Jukkara hingegen. Er sei nun einmal ein Kontrolleur, "der rigoros auf die Anzüge achtet und deswegen die Herrenwettkämpfe fairer gestaltet sind", so Hannawald gegenüber "watson".

Der Österreicher Stefan Kraft etwa hätte seinen Anzug vor den Spielen von Peking extra angepasst, nachdem er etwas Gewicht verloren hatte. "Es wissen alle, dass Jukkara streng ist, deshalb halten sie sich penibel dran."

Dass Jukkara als Männerkontrolleur im Mixed-Wettbewerb scheinbar Baczkowska zur Seite stand, sei dennoch überraschend gewesen. "In meinen Augen hätte das Wichtigste sein müssen, den Damen ein bis zwei Tage vorher mitzuteilen, dass Jukkara nach seinen Richtlinien richtig kontrollieren wird. Oder aber, man hätte in diesem Fall, die Kontrolleurin der Damen die Damen kontrollieren lassen und Jukkara wie immer die Herren."

Jukkara wehrt sich: "Habe nichts mit der Disqualifikation der Frauen zu tun"

Mika Jukkara entgegnete wiederum entrüstet angesichts der harschen Kritik, die ihn aus dem Lager der Deutschen erreichte. "Ich habe nichts mit der Disqualifikation bei den Frauen zu tun", so der Finne gegenüber "sport.pl": "Es gab zwei getrennte Kabinen und zu der von Agnieszka Baczkowska habe ich keinen Zugang."

Der Skisprung-Kontrolleur reagierte zudem auf die Äußerungen von Stefan Horngacher. "Ich bin überrascht, dass er sich plötzlich dafür interessierte, was mit den Frauen passiert. Ich will wissen, was er genau meinte. Viele Menschen erleben während der Olympischen Spiele Emotionen, aber ich habe eine solche Aussage von ihm nicht erwartet."

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