Eine Corona-Infektion verhinderte Joel Dufters geplante Anreise nach Peking. Am Mittwoch will der Sprinter nachreisen.
Die Koffer sind gepackt, das Ticket nach Peking ist gebucht - im schwierigsten Wettlauf seiner Karriere biegt Joel Dufter auf die Zielgerade ein. Eine Corona-Infektion drohte seinen Traum von der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in China zu zerstören. Inzwischen ist der Eisschnellläufer genesen - und will am Mittwoch endlich nachreisen.
"Mir geht es soweit wieder ganz gut", sagte Dufter dem "SID". Die Werte seien in einem Bereich, in dem man sage könne: "Das passt alles! Es sieht wirklich gut aus." Bleiben die Daten wie gewünscht, steigt Dufter in den Flieger nach Zürich, von dort geht die Reise weiter nach Peking. In Chinas Hauptstadt plant der beste deutsche Sprinter in der futuristischen Eishalle "Ice Ribbon" Starts über 500 m am Samstag sowie über 1000 m (18. Februar).
Um Medaillen geht es für Dufter dann aber sehr wahrscheinlich nicht, Corona hat eine gezielte Vorbereitung unmöglich gemacht. Mit Halsschmerzen, einer verstopften Nase und Kopfschmerzen lag er zwischenzeitlich flach. Auf dem Eis in seiner Heimat Inzell stand er viel kürzer als geplant. "Die Vorbereitung war natürlich sehr schwierig, in Bayern würde man sagen: Für d'Wirscht", sagte Dufter.
Hinzu kam die mentale Belastung. Als die kleine deutsche Eisschnelllauf-Delegation am 29. Januar aufbrach, blieb Dufter daheim - in der Ungewissheit, es rechtzeitig zu Olympia zu schaffen.
"Man muss das Beste draus machen"
Zum entscheidenden Kriterium ist sein CT-Wert geworden. In China liegt dieser für Coronatests bei 35. Dufter wurde kurz vor Olympia von 40 auf den neuen Wert gesenkt. In Deutschland gilt die Grenze 30, Getestete gelten ab diesem Wert als nicht mehr ansteckend. Je tiefer der CT-Wert, desto höher ist bei COVID-19 in der Regel die Viruslast im Körper. Dufters Werte lagen Ende Januar dazwischen.
Das Risiko, in Peking positiv zu sein, sei inzwischen gering, so Dufter, der von einem "Puffer" sprach: "Ich habe ein gutes Team in der Hinterhand, das darauf schaut, dass es passt."
Zeit, sich nach dem langen Flug zu akklimatisieren, hat Dufter vor seinem ersten Rennen kaum. "Man muss das Beste draus machen. Es wird ein Kaltstart", sagte er. Die 500 m seien eine "knappe Kiste", der Blick richtet sich deshalb eher auf die 1000 m: "Da ist ein bisschen mehr Zeit."
