Sven Kramer, Top-Star der Eisschnelllauf-Supermacht Niederlande, ist in seine finale Olympia-Mission gestartet.
Im Königreich der Niederlande gibt es offiziell nur einen Regenten. Auf dem Thron sitzt Willem-Alexander, der Prinz von Oranien-Nassau und Jonkheer van Amsberg ist wie viele seiner Landsleute sehr sportbegeistert.
Im Winter, wenn in kalten Nächten Grachten gefrieren und sich die Menschen zwischen Groningen und Rotterdam Kufen unter die Füße schnallen, schaut die Nation seit mehr als zehn Jahren aber häufig zu einem anderen auf: Sven Kramer.
Der Top-Star der Eisschnelllauf-Supermacht Niederlande ist der König des "Schaatsens". In Peking dankt er ab. Die Olympischen Winterspiele in China sind der finale Akt einer herausragenden Karriere. Am Sonntag lief er letztmals auf seiner Spezialstrecke 5000 m.
Olympia: Kramer auf seiner Spezialstrecke ausgestochen
Drei Mal in Folge hat Kramer Gold über die kurze Langstrecke gewonnen, über die er zudem acht Mal Weltmeister wurde. Kein Eisschnellläufer war über die 5000 m je erfolgreicher. Seine besten Tage als Athlet sind zumindest auf der Einzelstrecke aber gezählt. Für ganz nach vorne reichte es nicht mehr.
In 6:17,04 Minuten musste sich Kramer mit dem neunten Platz begnügen. "Es war kein guter Lauf. Ich habe zu viel arbeiten müssen", sagte Kramer. Der Kampf um Gold sei ohnehin "unrealistisch" gewesen: "Es war schon schwierig für mich, mich zu qualifizieren."
Die vielen Jahre auf dem Eis haben Spuren hinterlassen beim 35-Jährigen. Der Rücken macht dem Ausnahmeathleten seit Jahren zu schaffen. Eine Wirbelsäulenoperation im Sommer sollte ihn von chronischen Schmerzen befreien. Die Saison verlief entsprechend holprig. Die einstige Dominanz hat Kramer eingebüßt.
Mit dem fünften Olympiasieg plant Kramer dennoch fest: In der Teamverfolgung ist Gold das Ziel. Sein dritter Einsatz, der Massenstart am Schlusswochenende der Winterspiele, ist eine Zugabe. Es wird das letzte Rennen in Kramers langer Laufbahn.
