2010 verzichtete die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner überraschenderweise auf den Staffelstart bei den Spielen in Vancouver. Nun enthüllte die 34-Jährige die pikanten Gründe für ihren Rückzug.
"Es war damals schwierig in unserem Biathlon-Team. Es gab Athletinnen, die hatten keine Medaille, ich schon drei. Da wurde mir ans Herz gelegt, anderen den Vortritt zu lassen", beklagte sich Neuner gegenüber dem Magazin "Peking.22" und ergänzte: "Ich habe gespürt, dass ich keinen Rückhalt habe."
Die Biathlon-Rekordweltmeisterin wäre gerne selbst an den Start gegangen, wie sie betonte: "Diese Entscheidung wurde eben nicht so ganz von mir alleine getroffen."
Stattdessen wurde Neuner das Gefühl vermittelt, in der Staffel unerwünscht zu sein. "Und ich wusste, dass es in der Staffel darum geht, gemeinsam zu kämpfen. Und wenn dieser Geist nicht da ist, ist es schwierig", so die TV-Expertin, die derzeit eine Pause nach der Geburt ihres dritten Kindes macht.
Die Entscheidung bereut Neuner bis heute aber nicht: "Ab dem Zeitpunkt, als ich gespürt habe, dass mir die Rückendeckung im Team fehlt, wäre es mir sehr schwergefallen, einen richtig guten Wettkampf zu machen. Das hätte ich immer im Hinterkopf gehabt."
Für Neuner ist Martina Beck damals an den Start gegangen. Die Staffel holte die Bronzemedaille.
Neuner war im Frühjahr 2012 im Alter von nur 25 Jahren nach insgesamt zwölf WM-Titeln und drei Gesamtweltcupsiegen zurückgetreten. Immer wieder hatte es danach Spekulationen um ein mögliches Comeback gegeben, dazu kam es aber nicht.
Olympia: Neuner traut Doll großen Biathlon-Coup zu
Bei den Olympischen Spielen in Peking traut Neuner vor allem Benedikt Doll, der beim letzten Weltcup in Antholz den Massenstart gewann, etwas zu und hat auch die Staffel auf der Rechnung.
"Bei den Damen sieht es ein bisschen schwierig aus. Also ich bin echt gespannt auf Franziska Preuß. Ob sie sich jetzt wieder berappeln konnte nach ihrer Corona-Infektion und nach ihrer Fußverletzung", sagte Neuner zuletzt im "SWR Sport".



