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Olympische Winterspiele 2022
Peking 2022
Mi, 02.02. - So, 20.02.

Kolumne von Martina Ertl: Ein Olympisches Desaster

Wintersport-Legende Martina Ertl schreibt in ihrer Kolumne für sport.de über die Winterspiele in Peking
Wintersport-Legende Martina Ertl schreibt in ihrer Kolumne für sport.de über die Winterspiele in Peking
Foto: © Sebastian Stiphout
04. Februar 2022, 11:14
sport.de
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Vom 04. bis 20 Februar steigen in Peking die XXIV. Olympischen Winterspiele. Eine, die weiß, worauf bei der Großveranstaltung ankommt, ist Martina Ertl. Der ehemalige Alpin-Star nahm an fünf Winterspielen teil und gewann drei Medaillen. Für sport.de kommentiert die 48-Jährige das Geschehen rund um die Großveranstaltung in China.

Von ganzem Herzen tun mir die Athletinnen und Athleten leid, die vier Jahre auf die Teilnahme an Olympischen Spielen hingearbeitet haben und ihren Medaillenträumen nachgegangen sind, die jetzt in Sekunden zerplatzen.

Wenn Topstars wie die den Damenweltcup im Skispringen dominierende Sara Marita Kramer aus Österreich und der als Goldbank gehandelte norwegische Kombinierer Jarl Magnus Riiber mit Infektionen ihre Starts und ihre Medaillenhoffnungen beerdigen müssen, fragt man sich schon, was hier gerade passiert.

Es war nur eine Frage der Zeit, wann das deutsche Team betroffen sein wird. Nun sind die Kombinierer betroffen, allem voran unser dreifacher Olympiasieger Eric Frenzel, der seinen Titel verteidigen wollte, was von seinen Saison-Leistungen auch greifbar war. 

Omikron-Infektionsverläufe wohl eher mild

Mir machen die steigenden Infektionszahlen nicht übermäßig Sorge, da die Omikron-Infektionsverläufe wohl eher mild sind.

Wenn aber die Infektionen harte Restriktionen nach sich ziehen, und die Favoriten nun reihenweise aus dem Verkehr gezogen werden, muss die Frage erlaubt sein, ob es nicht doch besser gewesen wäre, die Spiele wie in Tokio zu verlegen.

Thomas Bach war selbst Sportler und Olympiasieger. Wer, wenn nicht er, sollte sich in einen Spitzensportler reindenken können. Das stumpfe Durchpeitschen der Veranstaltung macht sprachlos. Immer sind die Sportler die Leidtragenden. Die Spiele sind im Gange und keiner wird sie stoppen. 

Eric Frenzel ein "starker Kopf"

Im Falle von Eric Frenzel wird man abwarten müssen. Die Hoffnung ist da, dass er zumindest zwei Wettbewerbe bestreiten können wird. Ich kenne Eric als sehr sensiblen, aber auch starken Kopf.

Er wird alles daransetzen, den Fokus auf die Möglichkeiten zu setzen und den Kopf nicht in den Sand stecken. So skurril die Aussage hinsichtlich aller Rahmenbedingungen auch klingen mag.

Es ist gut, dass er mit der Infektion in China ist, so sind die Chancen gewahrt. Eine Infektion vor dem Start der Reise hier in Deutschland hätte das Ende des olympischen Traums bedeutet.

Wir hoffen.

Herzliche Grüße

Martina Ertl    

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