Bittere Nachrichten für das deutsche Olympia-Team: Mit den Nordischen Kombinierern Eric Frenzel und Terence Weber haben sich zwei Medaillenanwärter mit dem Corona-Virus infiziert. Ein Start beim ersten Wettkampf ist nahezu ausgeschlossen.
Die positiven Tests bei den beiden Kombinierern bestätigte der DOSB am Freitag. "Eric Frenzel befindet sich nun in Isolation in einem Hotel in Zhangjiakou. Terence Weber musste aufgrund seines CT-Wertes nicht in Isolation", teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit.
"Das ist nicht der Start, den ich mir hier in Peking erhofft habe. Dann hoffen wir jetzt mal das Beste, um hier recht bald wieder aus der Isolation freizukommen", schrieb Frenzel bei Instagram.
"Es gab einen Moment der Niedergeschlagenheit", sagte Frenzels Berater Stephan Peplies gegenüber sport.de. "Aber Eric wäre nicht Eric, wenn er den Blick nicht direkt wieder nach vorne richten würde."
Frenzel sei "guter Dinge, dass er noch ins Olympische Geschehen eingreifen kann. Der CT-Wert entwickelt sich in die richtige Richtung."
Frenzel und Weber waren laut DOSB-Mitteilung bereits am Flughafen in Peking positiv getestet und anschließend von den Teamkameraden isoliert worden. Re-Tests am Donnerstagabend bestätigten die Befunde. Enge Kontaktpersonen gibt es bei beiden aktuell keine.
Eric Frenzel und Terence Weber dürfen noch hoffen
Für einen Start beim ersten Medaillenevent, dem Gundersen-Wettbewerb von der Normalschanze, am 9. Februar, müssten Frenzel und Weber zwei negative PCR-Tests mit einem Abstand von mindestens 24 Stunden vorweisen.
Erst nach einer zehntägigen Quarantäne ist nur noch ein negativer Test notwendig.
Am Donnerstag wurde bereits Top-Favorit Jarl Magnus Riiber positiv getestet. "Gold gehört euch", postete der Norweger anschließend süffisant auf den Sozialen Netzwerken. Auch einige von Riibers Teamkollen befinden sich als enge Kontaktpersonen in Quarantäne.
Frenzel und Weber gehören wie Riiber zu den Anwärtern auf die Medaillen. Der dreimalige Olympia-Sieger Frenzel stand im laufenden Winter schon bei drei Einzelrennen auf dem Treppchen, Weber belegte zuletzt in Seefeld Rang zwei.
Nordische Kombination: Reisen Fabian Rießle und Manuel Faißt nach Peking?
Der Deutsche Skiverband (DSV) hat nun die Möglichkeit, Team-Olympiasieger Fabian Rießle und Manuel Faißt nach Peking zu holen.
Damit würde er auch einen Start der vierköpfigen Staffel absichern, die am 17. Februar auf dem Programm steht. Derzeit stehen nur Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek und Julian Schmid zur Verfügung.
Vor Frenzel und Weber war bereits Eiskunstläufer Nolan Seegert positiv getestet worden, wie der DOSB mitteilte.
Harte Corona-Regeln in Peking - Kritik vom DSV
In China herrschen besonders strenge Regeln, um das Coronavirus in Schach zu halten. Bereits vor der Anreise musste jeder Athlet und Betreuer zwei negative PCR-Test mit mindestens 24 Stunden Abstand vorweisen.
Bei der Testung vor Ort gilt man ab einem CT-Wert von 35 als infiziert. Je niedriger dieser Wert ausfällt, umso ansteckender ist man. In Deutschland liegt die Grenze für einen Positivtest allerdings bei 30.
Experten sind sich einige, dass dann keinerlei Gefahr mehr besteht, das Virus weiterzuverbreiten.
An der extrem strengen Auslegung in Peking gibt es Kritik. "Das heißt, du wirst als positiv gewertet, wenn du gar nicht mehr infektiös bist. Das finde ich persönlich nicht in Ordnung, dass man da vonseiten der internationalen Verbände hier nicht eine klare Forderung stellt. Mit der Willkür der PCR-Tests sind Tür und Tor geöffnet", sagte DSV-Alpin-Chef Wolfgang Maier im Januar im "Deutschlandfunk".
