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Letzter Wettbewerb vor Olympia

Geiger fliegt auf Platz zwei, Eisenbichler flucht

Karl Geiger hat in Willingen ein Ausrufezeichen gesetzt
Karl Geiger hat in Willingen ein Ausrufezeichen gesetzt
Foto: © BEAUTIFUL SPORTS/Bernhardt via www.imago-images.de
30. Januar 2022, 17:15

Als Karl Geiger im Gelben Trikot auf das Willinger Weltcup-Podest hüpfte, wuchs seine Lust auf Olympia ins Unermessliche: Mit einem ganz starken zweiten Platz bei der Generalprobe im Sauerland hat Deutschlands bester Skispringer seine goldenen Ambitionen für Peking unterstrichen. Und damit stand er am Tag vor der Abreise nach China nicht alleine da: Katharina Althaus darf nach zwei zweiten Plätzen auf einen erneuten Olympia-Coup hoffen - auch wegen des Corona-Pechs ihrer Rivalin Marita Kramer.

"Das war ein cooler Wettkampf, nachdem mich das gestern echt geärgert hat. Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden", sagte Geiger. Der 28-Jährige musste sich nach einem völlig verkorksten Auftritt am Samstag (Platz 20) im zweiten Springen nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben. Damit holte sich der Skiflug-Weltmeister nach 24 Stunden die Führung im Gesamtweltcup zurück.

Nach Sprüngen auf 139,5 und 140,0 m (238,7) fehlten Geiger, nach dem ersten Durchgang noch Fünfter, umgerechnet knapp drei Meter auf Lindvik (243,8). Dritter wurde der Slowene Cene Prevc (235,6). Vortagessieger Ryoyu Kobayashi verlor als Vierter das Gelbe Trikot wieder.

Markus Eisenbichler, Dritter nach dem ersten Durchgang, stürzte mit einem schwachen zweiten Sprung noch auf Platz elf ab und war danach restlos bedient. "So ein Scheißdreck, das kotzt mich an", fluchte der Bayer am "ZDF"-Mikro in Richtung der Jury, die ihn bei üblen Windbedingungen von der Schanze gejagt hatte: "Ich verstehe nicht, dass man da nicht warten kann."

Schon im nach der Halbzeit wegen Böen abgebrochenen ersten Springen war Eisenbichler nur 30. geworden.

Zwei Peking-Fahrer bereiten Sorgen

Der Willinger Lokalmatador Stephan Leyhe deutete am Samstag mit Platz sechs und damit seinem besten Ergebnis nach seinem Kreuzbandriss sein Potenzial an, konnte als 18. am Sonntag nicht ganz daran anknüpfen.

Sorgen bereiten indes zwei andere Peking-Fahrer: Pius Paschke verpasste an beiden Tagen den zweiten Durchgang (31./33.), Constantin Schmid schied am Sonntag mit Windpech als 46. aus. Besser schnitten da die beiden Verlierer der Olympia-Lotterie ab: Altmeister Severin Freund wurde im ersten Springen sensationell Vierter und verpasst sein ersten Podest seit November 2016 knapp, der zweimalige Olympiasieger Andreas Wellinger überzeugte als Zwölfter - beide könnten in Peking schmerzlich vermisst werden.

Althaus glänzt in Willingen

Bei den Frauen glänzte am Wochenende vor allem Althaus. "Ich verlasse Willingen mit einem sehr guten Gefühl", sagte die 25-Jährige, die 2018 in Pyeongchang Olympiasilber geholt hatte. Am Samstag musste sie sich nur der Österreicherin Kramer geschlagen geben, am Sonntag siegte die Slowenin Nika Kriznar.

Für Kramer nahm die bis dahin glänzend verlaufene Generalrobe aber ein böses Ende. Die gebürtige Niederländerin wurde nach ihrem Sieg positiv auf Corona getestet und droht das Jahreshighlight in China zu verpassen. "Mir tut es unheimlich leid für sie. Hoffentlich ist bis zu den Spielen wieder negativ, damit wir uns battlen können", sagte Althaus bei Sky. Bei den Frauen war wegen der Windverhältnisse an beiden Tagen nur ein Durchgang absolviert worden. Selina Freitag stürzte am Samstag schwer und ließ das Einzel am Sonntag aus.

Willingen 2021/2022

1NorwegenMarius Lindvik243.80
2DeutschlandKarl Geiger238.70
3SlowenienCene Prevc235.60
4JapanRyoyu Kobayashi234.70
5NorwegenHalvor Egner Granerud234.30

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