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Gründe für den Berliner Absturz sind vielschichtig

Enden diese Krisenherde bei Hertha BSC im Abstieg?

Herthas Cheftrainer Tayfun Korkut (l.) sitzt beileibe nicht fest im Sattel
Herthas Cheftrainer Tayfun Korkut (l.) sitzt beileibe nicht fest im Sattel
Foto: © nordphoto GmbH / Engler via www.imago-images.de
26. Januar 2022, 07:38
sport.de
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Vor knapp drei Jahren sollte bei Hertha BSC eigentlich eine neue Zeitrechnung beginnen. Mit Investor Lars Windhorst kam das große Geld in den Klub, über 370 Millionen Euro soll der 45-Jährige in den Hauptstadt-Verein investiert haben. Auf sportlicher Ebene hat es bislang wenig gebracht - im Gegenteil. 

Die "Sport Bild" rechnete vor, dass die Hertha nach derzeit 20 Spieltagen in der Bundesliga sogar sechs Zähler schlechter dasteht als in der letzten Spielzeit vor den Windhorst-Millionen im Jahr 2019.

Die Gründe für die anhaltende Durststrecke der Berliner sind vielschichtig und könnten im bereits dritten Bundesliga-Abstieg der letzten zwölf Jahre nach 2009/2010 und 2011/2012 enden.

Der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt ohnehin nur noch drei Zähler, der VfB Stuttgart als Vorletzter liegt vier Punkte hinter Hertha BSC.

Wie die "Sport Bild" anführte, ist vor allem die personelle Inkonstanz ein Indikator für die sportliche Misere, die praktisch schon die ganze Saison über anhält. Hertha hat sich auch nach 20 Spieltagen überhaupt nicht gefunden, hat nicht weniger als 68 Startelfänderungen insgesamt in der laufenden Saison vorgenommen. 

14 Hertha-Verträge laufen bis 2023 aus

Ständig wird rotiert, ständig fliegen Akteure wieder aus der Anfangself. Die Verunsicherung ist im Spiel der Berliner ebenso unverkennbar wie die fehlende Eingespieltheit in allen Mannschaftsteilen. Besonders deutlich wird das häufig in den Anfangsphasen der Spiele. Hertha BSC hat in 20 Begegnungen gerade einmal acht Tore in der ersten Halbzeit erzielt. Zum Vergleich: Das punktgleiche Gladbach kommt auf 17.

Die vertraglichen Unsicherheiten bei einem Großteil der Mannschaft gelten ebenfalls als ausschlaggebender Krisenherd in der Hauptstadt. Bei 14 Hertha-Profis laufen die Arbeitspapiere im nächsten oder übernächsten Sommer aus. Viele dieser Akteure wissen bislang nicht, ob und wie der Klub über das Saisonende hinaus mit ihnen plant. Darunter fallen auch die wohl prominentesten Spieler im Kader um Kevin-Prince Boateng, Davie Selke oder Niklas Stark.

Personelle Unsicherheiten sind auch auf dem Trainerstuhl bei der Alten Dame ein ständig schwelendes Problem. Zwischen Pál Dárdai und Geschäftsführer Fredi Bobic passte es nicht, Unstimmigkeiten wurden zum Teil auch in die Öffentlichkeit getragen.

Jetzt warten zwei Aufsteiger

Dárdai-Nachfolger Tayfun Korkut gilt als schwach, hat er doch ohnehin nur einen Vertrag bis zum Sommer bekommen. Wie es in dem Sportmagazin weiter heißt, soll er bei einem Teil des Profi-Kaders nicht anerkannt sein.

Hochwertige oder adäquate Verstärkungen sind in der laufenden Winter-Transferperiode bisher ausgeblieben, die Abwehrspieler Marc Oliver Kempf (vom VfB Stuttgart) und Fredrik André Björkan (vom FK Bodö/Glimt) werden die kreativen Probleme in der Offensive sicherlich nicht lösen können.

All diese Krisenherde haben zur Folge, dass sich Hertha BSC in ernsthaften Schwierigkeiten in der Bundesliga befindet. Am 4. Februar steht das Heimspiel gegen den VfL Bochum an, danach geht es gegen das Schlusslicht Greuther Fürth. Es sind die vielleicht letzten Chancen, dem brutalen Abstiegskampf im Oberhaus doch noch zu entfliehen.

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