"Iron-Man" Andy Murray hat einen emotionalen Sieg in Melbourne gelandet. Der Brite hatte selbst nicht mehr daran geglaubt, noch einmal als Spieler zu den Australian Open zurückzukehren.
Andy Murray riss die Arme in die Luft und schaute für einen Moment andächtig gen Himmel. Dann brüllte der fünfmalige Finalist der Australian Open wild jubelnd seine Freude heraus, die Zuschauer in der John Cain Arena erhoben sich. "Es waren sehr harte drei, vier Jahre", sagte der frühere Weltranglistenerste, als er seinen Atem wiedergefunden hatte: "Ich dachte schon, ich hätte hier mein letztes Match gespielt vor drei Jahren."
Damals, im Januar 2019, verkündete der Schotte in Melbourne, dass seine Karriere wohl zu Ende sei. Murray, der dreimalige Grand-Slam-Sieger, war am Ende. Die Hüfte schmerzte unentwegt, keine Therapie brachte Linderung. Und so setzte sich der britische Tennis-Held mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen vor die Presse und kündigte seinen Abschied vom Profisport an.
Am Dienstag feierte der 34-Jährige bei seiner erstmaligen Rückkehr zu den Australian Open nun einen triumphalen Erstrundensieg in einem Fünfsatz-Krimi gegen den Weltranglisten-23. Nikoloz Basilashvili, Murray besiegte den Georgier 6:1, 3:6, 6:4, 6:7 (5:7), 7:5. "Es ist großartig, jetzt hier einen solchen Kampf über fünf Sätze zu gewinnen", sagte der zweimalige Wimbledonchampion. Sein nächster Gegner ist der Japaner Taro Daniel.
Eine Operation rettete die Karriere des so physisch agierenden zweimaligen Olympiasiegers, der aktuell 113. der Weltrangliste ist. Murray spielt mit einer Oberflächenprothese aus Metall und kann noch immer mithalten, wie er gegen Basilashvili, den Turniersieger von München des vergangenen Jahres, eindrucksvoll bewies.
"Ich habe eine Menge Arbeit und Mühe investiert. Auch nach der Operation gab es verschiedene Probleme", erzählte Murray und fügte nicht ohne Stolz hinzu: "Aber ich habe weitergemacht. Und Tage wie dieser zeigen mir, dass es sich gelohnt hat."



