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Vinales sollte Yamaha-Teamleader sein

Maverick Vinales wechselte 2017 zu Yahama
Maverick Vinales wechselte 2017 zu Yahama
Foto: © Jose Breton via www.imago-images.de
10. Januar 2022, 14:59

Als Maverick Vinales 2017 von Suzuki zu Yamaha wechselte, sahen viele im damals 22-jährigen Spanier einen zukünftigen Weltmeister. Vinales begann das Kapitel Yamaha mit zwei beeindruckenden Siegen, bevor er etwas von Kurs abkam. Im Sommer 2021 ging die Zusammenarbeit von Yamaha und Vinales spektakulär zu Ende.

Eigentlich hatte der ehemalige Moto3-Weltmeister einen gültigen Vertrag bis Ende 2023. Dieser wurde im Januar 2020 verkündet. War es ein Fehler, den Vertrag von Vinales damals zu verlängern? "Es ist schwierig, denn es hat sich etwas entwickelt, das man nicht erwarten konnte", kommentiert Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis, der in Vinales den neuen Anführer des Yamaha-Werksteams sah.

Am 28. Januar 2020 wurde der neue Vinales-Vertrag verkündet. Einen Tag später bestätigte Yamaha, dass Fabio Quartararo ab der Saison 2021 für das Werksteam fahren wird. Valentino Rossi wusste also bereits vor dem Saisonstart, dass 2020 seine letzte Saison im Yamaha-Werksteam wird.

"Als Maverick seinen Vertrag für zwei weitere Jahre verlängerte und Valentino das Team verließ, verfügten wir vermutlich über die stärkste Fahrerpaarung im gesamten Feld", schaut Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis zurück.

"Maverick fuhr seine fünfte Saison für uns und hätte normalerweise einen Schritt nach oben machen müssen. Er hätte die Rolle des Teamleaders übernehmen müssen. Vorher gab es immer Valentino, der eine besondere Verbindung und Geschichte mit Yamaha hatte. Das kreiert manchmal einen Schatten, in dem der Teamkollege dann steht", erklärt Lin Jarvis.

Perfekter Start in die fünfte Yamaha-Saison

Zu Beginn der MotoGP-Saison 2021 sah es so aus, als hätte Yamaha richtig gehandelt. Maverick Vinales gewann das erste Rennen in Katar und Neuzugang Fabio Quartararo setzte sich im zweiten Katar-Rennen durch.

"Maverick hatte einen sehr guten Start in die Saison. Hätte man mich im März oder April gefragt, dann wäre ich zu diesem Zeitpunkt voll und ganz davon überzeugt gewesen, dass wir und er die richtige Entscheidung getroffen haben", bemerkt Lin Jarvis.

"Doch wer hätte sich vorstellen können, dass der Sieger des Auftaktrennens beim neunten Rennen in einer derartigen Krise steckt, die zur Folge hat, dass dieser Fahrer das Unternehmen verlassen will, obwohl wir in Assen die Plätze eins und zwei sichergestellt hatten? Man konnte also nicht behaupten, dass das Motorrad nicht konkurrenzfähig war oder dass das Team nicht stark genug war", wundert sich der Yamaha-Verantwortliche.

Hat Yamaha im Januar 2020 die falsche Entscheidung getroffen?

In der Saison 2021 holte Fabio Quartararo den ersten Titel für Yamaha seit Jorge Lorenzo 2015. Damit erreichte Quartararo das, was Vinales in den zurückliegenden vier Jahren nicht gelang.

Die Vertragsverlängerung von Vinales im Januar 2020 sieht Lin Jarvis nicht als Fehler an. "Die Entscheidung, den Vertrag mit Maverick zu verlängern, war richtig. Es ist so schwierig. Wenn wir Entscheidungen treffen könnten, bei denen wir auf das Wissen der Zukunft zurückgreifen könnten, dann wären wir alle sehr reich und vermutlich nicht hier. Doch so einfach ist es nicht. Es gibt Dinge, die einen überraschen", bemerkt der Yamaha-Rennleiter.

Auf dem Sachsenring gerät der Stein ins Rollen

Der Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring im Juni war bereits der Anfang vom Ende der Zusammenarbeit mit Vinales. Nach einem enttäuschenden Rennen gab Vinales merkwürdige Äußerungen von sich und begann auch das folgende Wochenende in Assen mit kontroversen Kommentaren .

Der Spanier einigte sich noch in den Niederlanden auf die vorzeitige Vertragsauflösung am Saisonende. Beim folgenden Rennen in Österreich provozierte Vinales seine Suspendierung, indem er den Motor seiner Yamaha M1 mutwillig in den Begrenzer drehte. Später löste Yamaha den Vertrag komplett auf und holte Franco Morbidelli ins Werksteam.

"Es war schwierig, damit umzugehen, weil es so etwas noch nie zuvor gab", kommentiert Lin Jarvis das Durcheinander im Sommer 2021. "Ich befand mich während der Saison noch nie in solch einer Situation. Doch wir gingen bestmöglich damit um und sind mit der neuen Konstellation ziemlich zufrieden."

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