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(M)

Norweger nach dem Neujahrsspringen "geschockt"

"Skandal" um Eisenbichler bei Vierschanzentournee

Video: Eisenbichler und Co. schwächeln am Bergisel
03. Januar 2022, 15:17
sport.de
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Die Vierschanzentournee 2021/22 hat ihren ersten großen Aufreger. Grund ist ausgerechnet ein Sprung von Skisprung-Star Markus Eisenbichler und die folgende Bewertung des deutschen Kampfrichters.

Beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen fehlten Markus Eisenbichler am Ende nur 0,2 Punkte auf den Sieger und Gesamtführenden Ryoyu Kobayashi.

Dass der Deutsche so nah am Japaner war, hatte er in den Augen der norwegischen Verantwortlichen in erster Linie den Kampfrichtern zu verdanken, denn diese haben "Eisei" angeblich bevorzugt.

Grund für die große Aufregung im norwegischen Lager waren vor allem die Noten, die Eisenbichler in Garmisch für seinen ersten Sprung kassierte. Obwohl der 30-Jährige sowohl in der Luft als auch bei der Landung kräftig wackelte, bekam er Top-Noten - vom deutschen Kampfrichter gab es gar eine 18,5. Das brachte den norwegischen Sportchef Clas Brede Brathen noch am Tag danach auf die Palme. 

Norweger wittern "Skandal" bei Vierschanzentournee

Er habe nach dem Springen eine Nachricht von einem norwegischen Kampfrichter bekommen, der die Noten von Eisenbichler als "Skandal" bezeichnete, sagte Brathen der norwegischen Zeitung "Dagbladet".

"Wir waren 0,2 Punkte davon entfernt, einen falschen Gewinner zu küren", polterte der Norweger gegen die Wertung: "Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen und ihnen gesagt, dass ich mir über die möglichen Konsequenzen dieser Wertung ernste Sorgen mache."

Die Wertung sei einer der schlechtesten, die er je gesehen habe. "Wenn es jemanden, abgesehen von dem Kampfrichter, gibt, der glaubt, dass das eine 18,5 war, dann will ich gar nicht erst mit ihnen diskutieren", machte Brathen seinem Ärger Luft.

"Es ist schon sehr verdächtig"

Eisenbichlers erster Sprung in Garmisch sei schon in der Luft fehlerhaft gewesen "und die Landung war auch schlecht. Da reden wir dann schnell von 15,5 oder 16,0 Punkten", urteilte der Sportchef der Norweger, der gleichzeitig auf die schlechte Wertung seines Schützlings Marius Lindvik in Oberstdorf verwies: "Lindvik war bei der Landung zu weit unten und hat 15,5 Punkte bekommen. Ein anderer Springer, der Probleme hat, bekommt 18,5."

Er fürchte, dass diese Wertung der Kampfrichter am Ende gar im Kampf um den Gesamtsieg den Unterschied machen könne, erklärte Brathen: "Sagen wir, er [Eisenbichler] schlägt Lindvik oder Kobayashi mit einem Zehntel Vorsprung. Dann haben die Kampfrichter die Tournee mit ihrer Beurteilung entschieden." 

Zustimmung bekam Brathen von der norwegischen Weltklasse-Springerin Maren Lundby. Sie erklärte nach dem Springen: "Ich war geschockt und habe mich gefragt, ob wir den gleichen Sprung gesehen haben. Es ist schon sehr verdächtig, wenn so eine Wertung von einem Kampfrichter aus dem eigenen Land kommt."

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