Seit zweieinhalb Jahren steht Michael Cuisance beim FC Bayern unter Vertrag, doch bislang konnte sich der frühere Gladbach-Profi nicht in München durchsetzen. Zuletzt machte er zudem mit Undiszipliniertheiten auf sich aufmerksam. Doch nun hat sich Cuisance gegen das Image des Problem-Profis gewehrt.
Zwölf Bundesliga-Minuten hat Cuisance in dieser Saison erst auf dem Konto. Zu wenig für den 22-jährigen Franzosen, bei dem sich so langsam der Frust breit macht.
Als klar war, dass er beim 4:0-Erfolg des FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Spieltag nicht mehr zum Einsatz kommen würde, warf er voller Enttäuschung sein Leibchen in Richtung Trainer Julian Nagelsmann, der das Geschehen in seinem Rücken aber nicht wahrnahm. Dafür fand die Szene in den Medien jede Menge Beachtung. Cuisance hingegen will das Ganze nicht zu hoch hängen.
"Ich habe die Schlagzeilen gesehen: Aus meiner Sicht wird das absolut falsch ausgelegt", sagte der Bayern-Profi bei "Bild" und fügte an: "Ich habe mit Julian Nagelsmann ein gutes Verhältnis, ich würde ihm gegenüber nie respektlos sein."
FC Bayern: Michael Cuisance "kein Spieler, der Unruhe stiftet"
Es habe zwar eine Diskussion gegeben, "aber ich habe mein Leibchen nicht absichtlich in seine Richtung geworfen, um mich zu beschweren", wehrte sich Cuisance gegen den Eindruck, den die TV-Bilder machten. Er sei "kein Spieler, der Unruhe stiftet", so der 22-Jährige weiter. "Ich will keinen Streit mit dem Verein."
Wie es für Cuisance, der für acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach kam und eigentlich noch einen Vertrag bis 2024 beim Rekordmeister hat, in München weitergeht, ist völlig offen. Vieles deutet auf einen Winterabschied hin. Der Franzose jedoch ließ sich dahingehend noch nicht in die Karten blicken.
Mit Nagelsmann habe er noch nicht über einen Abschied gesprochen, so Cuisance, der bereits in der letzten Saison an Olympique Marseille ausgeliehen war.
Cuisance: Kaum Chancen beim FC Bayern
Trotz aller Komplikationen bereue er den damaligen Wechsel zum FC Bayern nicht, beteuerte der Mittelfeldspieler und zeigte sich selbstbewusst. "Ich habe das Zeug dazu, regelmäßig bei einem Klub wie Bayern zu spielen. Davon bin ich überzeugt. Aber ich habe dazu selten Chancen bekommen", erklärte er.
"Unter Hansi Flick nur am Saisonende, bei Julian Nagelsmann vor allem in der Vorbereitung. Ich habe ein Spiel gemacht, in dem ich nicht meine beste Leistung gezeigt habe. Das war es", so das Fazit des 22-Jährigen.
Vorwürfe, dass er zu spät zu Besprechungen gekommen sei und mit offenen Schuhen trainiert hätte, schmetterte Cuisance ebenfalls ab. "Ich habe einen guten Charakter. Fragen Sie Julian Nagelsmann!"
Diese Anschuldigungen zu hören sei "manchmal schwierig, es trifft mich jedoch nicht mehr. So ist das Leben, ich muss es akzeptieren und einfach weitermachen", sagte Cuisance.