Das packende WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen ist in der Formel 1 weiterhin Gesprächsthema Nummer eins. Das Chaos beim großen Preis von Abu Dhabi geht laut Ex-Pilot Juan Pablo Montoya auf die Kappe der Rennleitung. Allerdings sieht er eine Teilschuld auch beim neuen Weltmeister.
"Ich denke, dass Max gegen Ende des Jahres super-aggressiv war. Meiner Meinung nach etwas zu aggressiv. Und er ist damit davongekommen", sagte Montoya im Gespräch mit "Motorsport.tv". Das Problem in seinen Augen: Wenn man mit vielen harten Manövern durchkommt und nicht bestraft wird, wundert man sich umso mehr, wenn man später für ein ähnliches Manöver doch mal bestraft wird.
"Ich glaube, die Stewards haben sich selbst in diese Lage gebracht, weil sie ihn [Verstappen] Anfang des Jahres nicht härter beurteilt haben", übte der Kolumbianer Kritik an der Rennleitung, die mit ihren Entscheidungen und Strafen im Laufe der Saison nicht nur den Zorn von Red Bull, sondern auch den von Mercedes auf sich zogen.
Beim Großen Preis von Abu Dhabi war die aggressive Fahrweise von Verstappen allerdings kein Thema. Das Duell gegen Hamilton in der ersten Runde bewertete Montoya rückblickend als "50:50-Geschichte", in der beide Fahrer im Rahmen des Erlaubten handelten.
Montoya: Hamilton und Mercedes haben Fehler gemacht
Dass am Ende des Grand Prix alles gegen Mercedes lief und Hamilton einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab, hatten sich die Silberpfeile in Montoyas Augen selbst zuzuschreiben. Sowohl beim Briten als auch beim Team erkannte der Ex-Pilot Fehler.
"Lewis war am Ende viel zu vorsichtig. Er wusste, dass er das Rennen beenden muss, und wenn sie gecrasht wären, hätte Max den Titel bekommen", monierte Montoya die zurückhaltende Fahrweise des siebenfachen Weltmeisters.
Dazu habe auch Mercedes Fehler gemacht, erklärte der Ex-Pilot: "Am Ende des Rennens haben sie Angst davor gehabt, in ein Duell mit Red Bull zu gehen. Sie haben da einige Strategie-Fehler gemacht. Als das Virtual Safety Car kam und Max in der ersten Runde reingekommen ist, hätte Mercedes in der Runde danach reinkommen können, in der es immer noch das VSC gab. Wenn sie das getan hätten, hätten sie am Ende des Rennens bessere Reifen gehabt."


