Die ohnehin schon spannende Saison in der Formel 1 erfuhr beim Debüt-Rennen in Saudi-Arabien einen weiteren Höhepunkt. Mittendrin: Max Verstappen im Red Bull und Lewis Hamilton im Mercedes, der das umkämpfte Rennen letztlich gewann. Ex-Pilot Timo Glock erkennt, dass längst mit viel härteren Bandagen gekämpft wird als in den vergangenen Jahren üblich.
Red Bull und Mercedes belauern sich, streiten auf und abseits der Rennstrecke und schenken im Kampf um die Weltmeisterschaft keinen Zentimeter ab.
Während Mercedes in der Konstrukteurswertung vor dem finalen Rennen in Abu Dhabi (12.12., 14:00 Uhr) mit 587,5 Punkten ein gutes Polster vor Red Bull (559,5) besitzt, ist die Entscheidung bei den Fahrern enger denn je: Verstappen und Hamilton gehen punktgleich (369,5) ins Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Niederländer steht allein wegen der meisten Rennsiege (9 zu 7) ganz oben in der Wertung.
Ein Grund für diesen Zweikampf ist laut Ex-Rennfahrer Timo Glock, dass beide Teams so viel Wert auf die Details legen und dass "man sich gegenseitig zwischen Red Bull und Mercedes ausspioniert und auf jeden kleinsten Fehler hinweist", so der 39-Jährige in seiner Kolumne für "Sky".
Glock: "Da wurde das eine oder andere Mal eine rote Linie überschritten"
Beide Rennställe haben daher angesichts des WM-Fights beim zurückliegenden Rennen in Dschidda mächtig in die Trickkiste gegriffen. "Es war ein beinharter Kampf, zum Teil natürlich über den Rand hinaus. Da wurde das eine oder andere Mal eine rote Linie überschritten."
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Allen voran Max Verstappen hatte nichts zu verlieren. Denn: Wären beide Fahrer ausgeschieden, läge der Vorteil im abschließendem Rennen beim 24-Jährigen. "Man sieht, dass Max ganz aggressiv vorgeht, weil er weiß, dass Lewis sozusagen zurückziehen muss", so Glock.
Hamilton beweist kühlen Kopf
Bestes Beispiel sei die Szene in Runde 37, als die Rennleitung Verstappen anwies, er solle den Platz an Hamilton zurückgeben. Verstappen habe "bewusst auf der Geraden gebremst, um einen Unfall zu provozieren", letztlich kam es auch zu einem Auffahrunfall. "Das ist dann natürlich auch nicht die feine englische Art von Verstappen, der aber eben um seine Chance weiß und alles bis zum Limit ausreizt."
Hamilton habe hingegen im Rennen kühlen Kopf bewiesen und "clever" agiert. Der Brite habe einmal mehr seine "mentale Stärke" unter Beweis gestellt. "Am Ende geht es trotzdem um die WM und um die sportliche Unsterblichkeit zum achten Mal Weltmeister zu werden."


