Aufatmen bei Lewis Hamilton: Der Formel-1-Rekordweltmeister ist nach seiner Vorladung zu den Rennkommissaren in Dschidda um eine Rückversetzung in der Startaufstellung herumgekommen. Bei Red Bull ruft das nur Kopfschütteln hervor.
Der Mercedes-Star musste sich kurz vor dem Qualifying verantworten, weil er im dritten freien Training zum Großen Preis von Saudi-Arabien unter doppelt geschwenkter Gelber Flaggen mutmaßlich nicht ausreichend verlangsamt hatte. Auch wurde geprüft, on er einen Kontrahenten durch langsames Fahren schuldhaft behindert hatte.
Allerdings entlastete FIA-Rennleiter Michael Masi den Piloten in der Causa um Doppel-Gelb. Ein Ampelsignal sei versehentlich für weniger als eine Sekunde aktiviert gewesen.
Weiterhin habe es keine physischen Flaggen gegeben, auch auf Hamiltons Lenkraddisplay sei nichts angezeigt worden.
Marko: "Max bekommt in Katar fünf Startplätze, und hier ..."
Bei Red Bull sorgte dies für Kopfschütteln. "Wir haben Berufung eingelegt gegen diese Entscheidung", so Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei "Servus TV". Eine entsprechende Entscheidung des Rennstalls folgte allerdings nicht. "Max bekommt in Katar fünf Startplätze, und hier plötzlich ist Gelb nicht mehr Gelb. Da ist wieder eine andere Auslegung, aber so kann es nicht weitergehen, dass man das derartig willkürlich interpretiert", kritisierte Marko dennoch.
"Es war gelbe Flagge, ganz klares Gelb auf dem Display. Da hätte das Team zumindest eine Warnung rausgeben müssen. Wir haben Berufung eingelegt, aber jetzt haben wir ein paar andere Sorgen. Aber wir verfolgen das weiter", sagte Marko nach dem Qualifying.
Teamchef Christian Horner hatte sich ohnehin pessimistisch gezeigt, dass eine Berufung etwas einbringen wird. "Das Problem ist, bei einer Berufung schauen sich das dieselben Stewards noch einmal an. Daher bin ich sicher, werden sie auch zur selben Entscheidung kommen."
Nur Geldstrafe nach Hamiltons Bummelfahrt
Bezüglich Hamiltons langsamer Fahrt kam der 36-Jährige mit einer Verwarnung davon, das Team muss 25.000 Euro Strafe zahlen.
Hamilton hatte Mick Schumachers Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin (Russland) auf einer schnellen Runde aufgehalten und damit für unnötige Gefahr gesorgt. Sein Team und auch die Streckenposten hatten ihn allerdings nicht informiert.
Hamilton steht im Titelkampf unter Druck. Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der vor zwei Wochen in Katar wegen Missachtens von Doppel-Gelb fünf Startplätze verlor, geht mit acht Punkten Vorsprung auf den siebenmaligen Champion ins vorletzte Saisonrennen (Sonntag, 18:30 Uhr MEZ/RTL und Sky).

Wenn der Niederländer 18 Zähler mehr holt als der Brite, ist er vorzeitig erstmals Weltmeister. Ansonsten fällt die Entscheidung am 12. Dezember in Abu Dhabi.

