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Langlauf-Eklat: Schach-Vorwurf und Feigling-Ansage

Markus Cramer, Trainer der russischen Langläufer, kritisierte den Rückzug der Norweger
Markus Cramer, Trainer der russischen Langläufer, kritisierte den Rückzug der Norweger
Foto: © SIMON HASTEGARD via www.imago-images.de
30. November 2021, 10:51
sport.de
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Es war einer der Aufreger des Wintersport-Wochenendes: Weil es dem norwegischen Langlauf-Team im finnischen Ruka am Sonntag zu kalt war, zog sich die Herren-Mannschaft geschlossen aus dem Verfolgungsrennen zurück. Eine Entscheidung, mit der das Team Norge für große Empörung sorgte. 

Eigentlich hätte die Verfolgung am Sonntag in Ruka zu einer ersten echten Standortbestimmung der Langläufer im olympischen Winter werden sollen. Doch daraus wurde nichts, weil alle sechs gemeldeten Norweger auf ihren Start verzichteten. Die offizielle Begründung: Ihnen war es zu kalt. 

Mit ihrer Entscheidung (und Begründung) riefen die Stars um Johannes Klaebo heftige Kritik hervor. So erklärte etwa Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Gespräch mit der "Sportschau", das Verhalten der Norweger sei "nicht nachvollziehbar. Das ist sportlich unfair - und so etwas gehört auch bestraft künftig".

Markus Cramer, Trainer der russischen Langlauf-Herren, stimmte Schlickenrieder zu und sagte im Interview mit der norwegischen Zeitung "Dagbladet": "Ich verstehe, dass einige von ihnen nicht starten, aber das ganze Team?! Das ist nicht gut für den Sport."

Auch er habe gehofft, dass das Rennen bei Temperaturen von Minus 20 Grad abgesagt werden würde. "Aber dann waren es Minus 18 Grad, also gab es keine Fragen mehr. Bei Olympia kann das auch passieren. Und dann werden sie [die Norweger] ganz sicher trotzdem starten."

"Leute, wir spielen hier kein Schach"

Jelena Välbe, Chefin des russischen Langlaufverbandes, machte ihrem Ärger über den Startverzicht der Norweger nach der Bekanntgabe ebenfalls Luft.

"Was ist, wenn es in China kalt ist? Das sind dann die Olympischen Spiele. Leute, wir spielen hier kein Schach. Es herrscht normales Wetter und kein Wind. In den tiefer liegenden Gebieten ist es etwas kälter, aber ich bin schon bei 27 Grad gelaufen. Und zu unserer Zeit hatten wir kein Tape oder Thermokleidung", kritisierte Välbe gegenüber "Championat".

In ihren Augen seien die Bedingungen "exzellent" gewesen, ergänzte Välbe: "Minus 20 Grad und kein Wind. Meiner Meinung nach ist das komplett normales Wetter für einen Langlauf-Wettbewerb."

Feigling-Ansage vom Superstar 

Superstar Johannes Klaebo reagierte gewohnt cool auf die Kritik und gab am Sonntag zu Protokoll: "Ich wollte wirklich antreten, aber es war zu kalt. Die Saison beginnt gerade erst und ich ziehe es vor, vorsichtig zu sein."

Dass die norwegische Mannschaft besonders von vielen russischen Fans in den Sozialen Medien als "Feiglinge" bezeichnet wurde, lächelte Klaebo souverän weg. Auf die Beleidigungen angesprochen, sagte er: "Die Feiglinge geben euch im Februar einen Termin. Dann werden wir sehen, was bei den Olympischen Spielen passiert."

Ruka 2021/2022

1RusslandAlexander Bolshunov35:23.70m
2RusslandSergey Ustiugov+0.50s
3RusslandArtem Maltsev+0.70s
4RusslandIvan Yakimushkin+5.30s
5TschechienMichal Novák+9.20s

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