Valtteri Bottas hat im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Katar in Doha die Bestzeit erzielt. Der Mercedes-Fahrer absolvierte seine schnellste Runde auf dem Losail International Circuit in 1:23.148 Minuten und verwies damit Pierre Gasly (AlphaTauri/+0,209) und Max Verstappen (Red Bull/+0,350) auf die Plätze.
Lewis Hamilton (Mercedes) belegte weitere 0,072 Sekunden hinter Verstappen den vierten Platz. Dahinter landeten Lando Norris (McLaren/+0,484), Lance Stroll (Aston Martin/+0,557), Yuki Tsunoda (AlphaTauri/+0,587) und Sergio Perez (Red Bull/+0,639).
Sebastian Vettel (Aston Martin) wurde mit 0,872 Sekunden Rückstand Neunter, Mick Schumacher (Haas/+2,427) 19. und Letzter.
Inwieweit die Rundenzeiten des Freitags relevant sind, sei allerdings dahingestellt. Die Strecke war im ersten Freien Training noch sehr staubig. Am Abend dann, unter Flutlicht, wurden die Bedingungen immer besser. Aber repräsentativ ist die Reihenfolge nicht. Viele Teams haben geduldig ihre Daten gesammelt, ohne dabei auf die Stoppuhr zu achten.
Randsteine als Materialkiller
Außerdem sorgten die Tracklimits für Irritationen. Am Vormittag wurden mehrere Autos beschädigt, weil die Fahrer zu hart über die Randsteine gefahren waren. Für das zweite Training gab FIA-Rennleiter Michael Masi dann die Instruktion raus, dass Tracklimits in allen Kurven überwacht werden.
Das wusste Bottas aber noch nicht, als er in Kurve 7 neben die Strecke fuhr. Seine Bestzeit von 1:23.154 Minuten wurde daher gestrichen. "Hätte man mir auch früher sagen können", grummelte der Mercedes-Fahrer am Boxenfunk. Dabei hatte die FIA die veränderten "Event-Notes" vor der Session an alle Teams und Medien geschickt.
Die für Motorräder konzipierten Randsteine hatten sich indes schon im ersten Training als echter Materialkiller erwiesen. Mehrere Fahrer mussten Reparaturpausen einlegen, weil ihr Unterboden beschädigt war. Bei Nikita Mazepin (Haas) war der Schaden so groß, dass er im zweiten Training nicht fahren konnte.
McLaren mit größeren Problemen
Selbst Topteams wie McLaren hatten Schwierigkeiten mit den Randsteinen: "Wir hatten auch Probleme mit einigen Teilen, die weggeflogen sind. Am Frontflügel und am Unterboden", bestätigt Teamchef Andreas Seidl. "Die Kerbs sind ziemlich hart hier. Und wenn man den Jungs Auslauf gibt, gehen sie ans Limit oder drüber."
Norris ist mit 0,484 Sekunden gut vorn dabei. Daniel Ricciardo belegte im FT2 aber nur den 14. Platz. Für Seidl nicht beunruhigend: "Daniel hat auf weichen Reifen im Qualitrimm die Zeit nicht hinbekommen. Deswegen haben drei, vier Zehntel gefehlt", sagt er im Interview mit 'ServusTV'.
Sonst sei es für McLaren im Großen und Ganzen ein "guter Auftakt" gewesen: "Wir waren von Anfang an gut dabei. Das zeigt, dass unsere Tools in der Vorbereitung gut funktioniert haben. Nach Mexiko und Brasilien ist es wichtig für uns, Momentum zurückzubekommen. Und so gesehen war das bisher ein guter Auftakt."

