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Ninja Warrior: Schafft es Markus Malle auch mit 50 ins Finale?

Ninja-Athlet Malle: "Man braucht viel Disziplin"

Markus Malle tritt erneut bei Ninja Warrior Germany an
Markus Malle tritt erneut bei Ninja Warrior Germany an
Foto: © RTL/Markus Hertrich
19. November 2021, 08:37
sport.de
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Vom Turnwettkampf ins TV - das ist der Weg von Markus Malle, der 2019 im Alter von 48 Jahren erstmals bei Ninja Warrior Germany antrat und seitdem keine Staffel verpasst hat. Nach einigen Titeln im Turnsport hat den Mehrkampf-Experten auch im Ninja-Sport längst der Ehrgeiz gepackt. In Staffel 5 schaffte er es bis ins Finale.

Bevor Markus am Freitag in der aktuellen Staffel zu sehen ist, verrät er im sport.de-Interview, was er als Turner im Parcours noch lernen musste, warum er auch bei Minustemperaturen draußen trainiert und warum er mittlerweile einen Fahrrad-Anhänger dafür benötigt. Außerdem erklärt der Vorjahresfinalist, woran er im Vergleich zu den jüngeren Athlet:innen manchmal doch sein Alter merkt.

Markus, wie bist du bei Ninja Warrior Germany gelandet?

Markus Malle: Meine Frau hat mich darauf gebracht. Wenn ich freitags vom Training gekommen bin, hat sie meistens Ninja Warrior geschaut. Ich fand es einfach faszinierend und dachte mir, dass ich ja auch mal mitmachen könnte. 2018 hatte ich mich schon beworben, konnte aber nicht zum Casting, weil ich mir beim Turnen das Knie zertrümmert hatte und noch nicht so weit war. Also habe ich es 2019 noch einmal probiert und bin auch genommen worden. Ein Jahr später habe ich es dann bis ins Finale geschafft.

Du hast es erwähnt, eigentlich kommst du aus dem Turnbereich, hast dich aber im Parcours direkt gut geschlagen. Was konntest du vom Turnen mit in den Ninja-Sport nehmen?

Ganz viele Sachen, das Bewegungsgefühl zum Beispiel. Wenn ich Bewegungen im Fernsehen gesehen habe, konnte ich schon nachempfinden, wie sie sich anfühlen. Und wenn ich den Parcours vor Ort sehe, kann ich mir direkt vorstellen, wie ich an ein Hindernis rangehe, wie ich zum Beispiel konkret meine Hand setzen muss. Deswegen bin ich natürlich nicht frei von Fehlern, aber ich glaube, das ist ein Grund, weswegen ich letztes Jahr so weit gekommen bin. Natürlich hilft mir in der Show auch meine Wettkampf-Erfahrung, um konzentriert zu bleiben und die Nervosität im Zaum zu halten.

Gibt es ein Hindernis, das dir – gerade vor deinem Turner-Background – besonders gut liegt?

Auf jeden Fall die Himmelsleiter! Wenn man die technisch gut macht, ist sie nicht so anstrengend, obwohl man mit seinem ganzen Körpergewicht dranhängt. Die mag ich sehr gerne. Generell hänge ich mittlerweile gerne irgendwo dran, aber über Balance-Hindernisse gehe ich lieber schnell drüber, ich mag es nicht, wenn der Boden unter den Füßen weggeht.

Hast du dir Tipps aus der Community geholt, als du das erste Mal dabei warst?

Ich habe bei Christian Balkheimer trainiert, bin aber auch in andere Ninja-Hallen gegangen, die es ja mehr und mehr gibt. Da habe ich natürlich viele Leute getroffen und mir auch einiges abgeschaut. Mittlerweile gebe ich selbst Tipps, wenn mich jemand fragt, wie er die Himmelsleiter am besten angeht. Man hilft sich viel gegenseitig. Generell lernt man viele tolle Menschen, die auch ganz unterschiedliche Geschichten haben. Ich freue mich immer, wenn ich sie wiedersehe.

Trainierst du gezielt auf die Show oder hast du im Vergleich zum Turntraining nicht viel verändert?

Ich trainiere schon spezielle Sachen, die so im Turnen nicht vorkämen. Der Sport ist eine Super-Basis für Ninja, aber du bist es ja als Turner nicht gewöhnt, lange mit deinem ganzen Körpergewicht zu hängen, im Turnen hat man mehr dynamische Wechsel.

Am Anfang habe ich mir erstmal ein paar Holzkugeln zum Aufhängen gekauft und die sogar mit in den Urlaub genommen, um das Hangeln zu trainieren. Aber da kam dann noch das eine oder andere hinzu. Ich sage es mal so: Als ich früher zum Calisthenics-Training gefahren bin, hatte ich einen kleinen Rucksack auf dem Fahrrad dabei. Mittlerweile fahre ich mit dem Anhänger am Rad zum Training, um meine Ausrüstung mitzubekommen.

Wie sieht dein Training genau aus?

Ich trainiere eigentlich nur mit dem eigenen Körpergewicht. Natürlich habe ich noch ein paar Hanteln, um die Muskeln zu beanspruchen, aber eigentlich mache ich alles mit dem eigenen Köpergewicht. Und ich fahre auch bei null Grad und Schneefall zum Calisthenics-Gerüst und trainiere draußen. Wobei dir da bei Minustemperaturen schon die Hände an den Stangen festfrieren, bis vier Grad geht das, aber Richtung null Grad wird’s schon blöd. Dann zieht es so viel Wärme aus den Händen, dass man sich nicht mehr richtig festhalten kann.

Ein Vorteil im Lockdown, wenn die Hallen und Studios zuhaben, aber gemütlich klingt das nicht…

Am Calisthenics-Gestell kann man halt immer trainieren, man braucht keine Erlaubnis und zahlt nicht mal Eintritt. Aber man braucht viel Disziplin und den Willen zu trainieren – auch bei null Grad und ohne Sonne. Natürlich macht es irgendwann keinen Spaß mehr, bei schlechtem Wetter nur draußen Sport zu machen. Wenn es kalt ist, ist das jedes Mal eine Mordsüberwindung. Aber letztlich gehe ich nur bei Regen nicht draußen trainieren.

Viele Ninjas waren beeindruckt, wie fit man im Alter sein kann, als sie dich erlebt haben. Merkst du dein Alter selbst? Glaubst du, dass du gegenüber den jüngeren Athleten einen Nachteil hast?

Man merkt es schon an der Regenerationszeit, ich brauche sicherlich länger zum Regenerieren als die jüngeren Athleten. Das weiß ich aber und ich trainiere dann zwei, drei Tage vor der Show nicht mehr, um die Muskulatur zu schonen. Gott sei Dank bin ich aber mit einem Körper gesegnet, der sehr gut funktioniert – auch wenn man sich natürlich mal eine Zerrung holt. Aber ich habe eine gute Wundheilung und auch nicht die üblichen Turner-Probleme mit der Schulter.


Video: Markus Malle im Parcours von Staffel 5


Du tust aber auch viel dafür, dass dein Körper so gut mitspielt, oder? Du wirkst sehr konzentriert und akribisch.

Ja, das ist so. Ich dehne viel, mache aber auch dynamische Sachen, passe auf, dass ich nicht einseitig belaste und mache generell viele verschiedene Übungen. Und ich habe wirklich nie aufgehört, Sport zu machen. Nie! Da gab es kein Loch, keinen Zeitraum, in dem ich keinen Sport gemacht habe. Ich glaube, das macht sich jetzt schon bemerkbar, sonst könnte ich das Level vielleicht nicht halten.

Du könntest ja einfach sagen: Ich trainiere für mich, mache meinen Sport und bin gesund. Was zieht dich zur TV-Show?

Der Parcours in der Show reizt mich sehr, den bekommst du ja sonst nirgendwo einfach hingestellt, selbst in den Hallen nicht. Es ist alles perfekt vorbereitet und jeder Athlet steht vor der gleichen Herausforderung. Da wird keiner benachteiligt oder bevorzugt. Ich finde es spannend, dass ich sofort Verantwortung für mein Handeln übernehmen muss. Wenn ich einmal falsch greife, klatsche ich ins Wasser und daran bin nur ich schuld. Vielleicht ist das ein bisschen hochgegriffen, aber das lässt sich für mich auch aufs Leben übertragen, dass es dazu gehört, Verantwortung zu übernehmen und nicht auf andere zu zeigen.

Und wenn es hilft, Menschen zum Sport zu motivieren, ist das natürlich super. Das haben mir tatsächlich schon Leute zurückgemeldet, dass sie durch die Show zum Sport gekommen sind. Das finde ich grandios!

Das Gespräch führte Maike Falkenberg

Einzel 2021

1DeutschlandPhilipp Göthert2:45.99m
2ÖsterreichSimon Brunner3:33.22m
3DeutschlandMalte Komm3:49.29m
4DeutschlandDavid Eilenstein3:57.44m
5DeutschlandAlexander Hille4:40.97m

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