Der FC Schalke 04 rangiert nach seinem Abstieg im Sommer derzeit nur auf Platz fünf der 2. Fußball-Bundesliga, hat seine letzten drei Pflichtspiele in Meisterschaft und DFB-Pokal verloren. Der neue S04-Stammkeeper Martin Fraisl zeigte zuletzt zwar ordentliche Leistungen, konnte die Pleiten seines Teams aber ebenfalls nicht verhindern. Dabei begann die Zeit auf Schalke für den 28-Jährigen noch nach Plan.
Sein Start in Gelsenkirchen hätte viel besser gar nicht laufen können. In diesem Sommer von ADO Den Haag zum FC Schalke gewechselt, wurde der Österreicher am 8. Spieltag von Cheftrainer Dimitrios Grammozis zur neuen Nummer eins zwischen den Pfosten ernannt. In seinen ersten vier Spielen blieb Fraisl gänzlich ohne Gegentor, siegte mit S04 in allen vier Begegnungen.
Auch abseits des Platzes fand sich Fraisl vom ersten Tag an zurecht. Der Schlussmann berichtete im "Bild" von seinen ersten Tagen im Ruhrgebiet: "Wir mögen die Mentalität und die Direktheit hier. Du weißt immer, woran du bist. Wir sind keine Schicki-Micki-Familie. Nach unserem Einzug habe ich direkt einen Kasten Bier nach Hause geholt und die Nachbarschaft zusammengetrommelt."
Er sehe Schalke als optimalen Klub für sich an, wie der gebürtige Wolfsbacher unterstrich: "An Mitgliedern gemessen ist es der drittgrößte Verein der Welt. Emotionalität? 100 von 100! Wucht? 100 von 100! Wiedererkennungswert auf der ganzen Welt? 100 von 100!"
Fraisls Erfolgsserie in seinen ersten Pflichtspielen im Schalker Tor riss dann jedoch am 29. Oktober beim 1. FC Heidenheim, als der Schlussmann in der 89. Minute einen Kopfball von Oliver Hüsing nicht mehr zum 0:1-Endstand abwehren konnte.
Trotz der jüngsten Misserfolge zeigte sich Fraisl im Gespräch mit der "Bild" fest entschlossen, auf Schalke weitere Entwicklungsschritte zu gehen: "Ich habe mir zu Aufgabe gemacht, als Torwart so komplett wie möglich zu werden", so der Torwart gegenüber der Zeitung.
FC Schalke: Torwarttrainer Coort arbeitete auch schon für Ajax und Porto
Eine besonders wichtige Rolle spiele dabei S04-Torwarttrainer Wil Coort. Der 60-Jährige ist seit diesem Sommer auf Schalke angestellt und hat sich innerhalb weniger Monate bereits einen Namen gemacht.
"Im positionstaktischen Coaching ist Wil wirklich überragend. Er konnte mir noch einmal ein ganz neues Element im Torwartspiel mitgeben", meinte Fraisl über seinen Coach, der praktisch jeden Trainingstag gemeinsam mit ihm sowie den Torhüterkollegen Ralf Fährmann und Michael Langer auf dem Platz steht.
Fraisl spricht über die Zusammenarbeit mit Fährmann
Coort gilt als detailversessen, arbeitete vor seiner Zeit auf Schalke schon erfolgreich bei großen Klubs wie Ajax Amsterdam, dem FC Porto und Zenit St. Petersburg.
"Da geht's beispielsweise darum, meine Schulter drei Zentimeter diagonal nach vorne zu stellen, um die optimale Position zu haben", verriet Fraisl ein Detail der Trainingsarbeit mit Coort.
Die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Platzhirschen Ralf Fährmann, den er als Stammkeeper abgelöst hatte, galt zunächst als sensibel und barg Konfliktpotenzial. Fraisl betonte allerdings, wie viel Spaß ihm das gemeinsame Training mit dem 33-Jährigen mache: "Bei Ikonen wie ihm ist es oft so, dass sie den Star raushängen lassen. Ralle ist aber einer, der immer mit anpackt. Ihm ist Schalke wirklich wichtig. Das ist nicht nur daher gesagt. Er ist ein cooler Typ, ich mag ihn gern."




























