Nach seinem guten siebten Platz beim Großen Preis der Formel 1 von Mexiko hätte Sebastian Vettel eigentlich allen Grund, zufrieden zu sein. Doch dem viermaligen Weltmeister stinkt es, dass er nicht um Siege fahren kann. Seinem Ärger darüber machte er nach dem Rennen erneut Luft.
Vier WM-Titel, 53 Siege, 57 Poles, 122 Podestplatzierungen: Als einer der erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten ist es Sebastian Vettel gewohnt, im Rampenlicht zu stehen und Woche für Woche um den Sieg bzw. das Podium zu fahren. Doch in diesem Jahr ticken die Uhren für den Heppenheimer anders. Siege sind außer Reichweite, Top-3-Platzierungen nur unter außergewöhnlichen Umständen möglich. Und genau das stinkt dem Deutschen.
"Die Genugtuung, wenn du über die Linie fährst ist nicht die gleiche", antwortete Vettel nach dem Rennen gegenüber "Sky Sports" auf die Frage, wie sich der Kampf im Mittelfeld mit dem an der Spitze unterscheidet. "Wenn man einmal ein Rennen gewonnen und auf dem Podium gestanden hat, bekommt man nach dem Rennen diesen massiven Schub von den Fans. Und auf eine Art und Weise auch Bestätigung", erklärte Vettel.
Doch dieser Bestätigung rennt er mit Aston Martin in diesem Jahr vergeblich hinterher. "Jetzt fahre ich Rennen und werde Zehnter oder Achter. Ich habe das Gefühl, ich habe ein richtig gutes Rennen gezeigt, keine Fehler gemacht, und dann ist es der zehnte, neunte oder achte Platz. Das ist nicht wirklich das, wofür ich hier bin", ließ Vettel durchblicken, dass er ob der Chancenlosigkeit seines Aston Martin durchaus frustriert ist.
Vettel: "Vielleicht bin ich verwöhnt"
Dass es im aktuellen Feld so einige Fahrer und Teams gibt, die noch mal deutlich schlechter als er selbst dran sind - Haas und Alfa Romeo etwa -, weiß natürlich auch Vettel. "Vielleicht bin ich verwöhnt", ergänzte er daher. Er habe sich in den letzten Jahren einfach daran gewöhnt, an der Spitze um Siege zu fahren, begründete er seine Aussagen.
Immerhin erkennt auch Vettel schon den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont. "[Teambesitzer] Lawrence [Stroll] geht die Sache sehr ernst an und das Team ist auf dem Weg. Alles, was passiert, ist sehr, sehr vielversprechend", blickte der Heppenheimer zuversichtlich auf die Saison 2022.
Obwohl er gerne um Siege kämpfen würde und dies im Moment noch nicht kann, bereue er seine Unterschrift bei Aston Martin nicht, beteuerte Vettel: "Und das ist die Hauptsache."
