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Daniel Schmidt im exklusiven Interview

NWG-Urgestein: "Die Entwicklung der Show ist enorm"

Daniel Schmidt startet erneut bei Ninja Warrior Germany
Daniel Schmidt startet erneut bei Ninja Warrior Germany
Foto: © RTL/Markus Hertrich
12. November 2021, 15:43
sport.de
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Daniel Schmidt gehört bei Ninja Warrior Germany zu den Kandidaten der ersten Stunde. Aufgrund seiner großen Erfahrung ist der Hamburger Teil des erweiterten Favoritenkreises. Doch auch neben dem Parcours dreht sich beim mehrfachen Finalisten fast alles um den Sport.

Vor seinem Auftrifft in der fünften Vorrundenshow verrät Daniel im exklusiven sport.de-Interview, wie sich seine Erwartungshaltung in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Zudem spricht der Hamburger über seine Karriere als Trampolinspringer und warum es mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht geklappt hat.

Außerdem gibt der 30-jährige Polizist nützliche Tipps für Ninja-Neulinge und erzählt, wie er mit Jasmin "Blümchen" Wagner für das Promi-Special trainiert hat.

Daniel, du gehst bei Ninja Warrior seit der ersten Staffel an den Start. Wie hat sich deine Erwartungshaltung im Laufe der Jahre entwickelt?

Daniel Schmidt: Die Erwartungshaltung verändert sich schon die Jahre über. Anfangs kannte ich die Show aus den USA, England und Japan, weil ich vom Trampolin Freunde kannte, die dort mitgemacht haben. Im ersten Jahr wollte ich einfach nur einmal ausprobieren, wie weit ich in dem Parcours komme. Ich komme ja eigentlich aus einer Sportart, in der die Arme nicht so stark belastet werden. Letztlich war ich dann überrascht, dass ich unter die Top 6 gekommen bin. Es hat mir sofort viel Spaß gemacht und ich wurde vom Ninja-Fieber gepackt. Von Jahr zu Jahr hatte ich dann den Ehrgeiz, immer weiter zu kommen.

Sind die Anforderungen an euch gleichzeitig gestiegen?

Die Entwicklung der Show ist enorm. Wenn man sich die Parcours von 2016 anguckt, da würden wir heute wahrscheinlich fast darüber lachen und sagen, dass jeder buzzern würde, der es heutzutage in das Finale schafft. Was die Vielfalt und Komplexität der Hindernisse angeht, ist es schon enorm. Wir freuen uns jedes Jahr wie kleine Kinder, wenn wir neue Hindernisse sehen, die es in der Vergangenheit bereits in den USA oder anderen Ländern gab.

Im Gegensatz zu vielen Kontrahenten kommst du nicht aus dem Sportklettern, sondern bist Trampolinspringer. Entstehen für dich dadurch auch gewisse Vorteile?

Absolut. Seit letztem Jahr sind die Hindernisse noch einmal etwas dynamischer geworden. Die klassischen Kletterer haben bei den turnerischen Bewegungen oft Probleme. Ganz viele gute Athleten haben beispielsweise Probleme mit dem Trampolin. Da muss ja nur ein Mini-Trampolin im Parcours sein. Das ist schon ziemlich knifflig. Vor allem bei dem Hindernis, wo ein Trampolintuch über dem Wasser gespannt ist (bei den Ninjas nur Fischernetz genannt, Anm. d. Red.), habe selbst ich als Trampolinturner Respekt, da es wenig mit einem echten Trampolin gemeinsam hat. Wenn da die Koordination nicht zu einhundert Prozent stimmt, dann ist das für viele Athleten ein ganz schöner Killer.

Du selbst bist bei Ninja Warrior in den vergangenen Jahren immer weit gekommen und warst bereits mehrfach im Finale. Siehst du bei dir trotzdem noch Steigerungspotenzial?

Definitiv. Ich bin durch meinen Sport super ehrgeizig. Erfahrung bringt bei Ninja Warrior sehr viel. Jeder möchte immer weiter kommen. Für mich war der Knackpunkt häufig die Stage eins im Finale. Gefühlt bin ich oft am letzten Hindernis oder kurz vor dem Buzzer ausgeschieden. Ich weiß, dass ich das Ding wahrscheinlich niemals ganz gewinnen werde. Dafür habe ich nicht die nötige Kletter-Erfahrung, aber sollte ich zukünftig in Richtung Stage zwei oder Stage drei kommen, wäre ich sehr zufrieden. Es macht mich stolz, dass ich als "Außenseiter" bei den guten Kletterern teilweise im Parcours mithalten kann.

In deiner Karriere als Trampolinspringer hast du 23 Deutsche Meisterschaften sowie zwei EM-Titel gewonnen. Weshalb hat es bislang nicht für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen gereicht?

2012 war ich in London der deutsche Ersatzmann. Bei der Qualifikation für Rio 2016 war ich der beste Deutsche und bin insgesamt Siebzehnter auf der Welt geworden. Da aber nur die ersten Sechzehn mitfahren, musste ich Zuhause bleiben. Für Tokio 2020 habe ich den Anschluss an die Weltspitze verpasst. Insofern ist das Ziel Olympia für mich erst einmal abgehakt.

Welche Ziele verfolgst du stattdessen?

Ich habe mich für die kommenden World Games, die nur alle vier Jahre stattfinden, qualifiziert. Ich trete dort in meiner Lieblingsdisziplin, dem sogenannten Doppel-Mini-Trampolin, an. Es gibt auf der ganzen Welt nur zehn Plätze. Davon habe ich einen erturnt.

Eigentlich wärst du auch bei der anstehenden Weltmeisterschaft angetreten. Doch du hast dir einen Muskelfaserriss sowie einen Bündelriss in den Adduktoren plus weitere Bandverletzungen im Leistenbereich zugezogen. Wie geht es dir aktuell?

Die Verletzung war schon heftig. Deshalb steht jetzt erst einmal die Regeneration im Vordergrund. Nächstes Jahr im März stehen in Hamburg die Deutschen Meisterschaften im Doppel-Mini-Trampolin an. Da möchte ich als Lokalmatador natürlich wieder fit sein und Deutscher Meister werden. Im Juni kommen dann noch die Europameisterschaften in Italien. Da will ich unter die besten Acht kommen. Und danach kommen schon die World Games in Alabama.

Planst du für das kommende Jahr auch eine erneute Teilnahme an Ninja Warrior?

Ninja 2022 ist definitiv eingeplant, wie es in den sportlichen Kalender passt, weiß ich noch nicht. Es gibt nur wenige Athleten, die bis jetzt in jeder Staffel mit dabei waren. Dieses Standing möchte man sich natürlich erhalten. Für mich ist es eine absolute Ehre und Anerkennung, dass ich jede Staffel dabei sein durfte. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Finalisten auch wieder eingeladen werden. Auch wir müssen uns immer wieder bewerben und präsentieren.

In dieser Staffel trittst du in deiner Polizeiuniform an. Wie kam es zu dieser Idee?

Viele meiner Polizei-Kollegen haben meine bisherigen Teilnahmen verfolgt und mich dann gefragt, weshalb ich nicht einmal in Uniform antrete. Ich habe dadurch keine Bewegungseinschränkungen - maximal durch die lange Hose. Und weil ich den Zuschauern auch mal etwas Neues bieten wollte, habe ich es dann einfach ausprobiert. Es hat definitiv viel Spaß gemacht. Außerdem wollte ich so zeigen, dass ein Hamburger Polizist auch ziemlich fit sein kann.

In diesem Jahr können sich die vielen Fans von Ninja Warrior erneut auf ein Promi-Special freuen. In der Vergangenheit hast du hierfür Jasmin "Blümchen" Wagner trainiert. Wie lief eure Zusammenarbeit?

Der Kontakt entstand durch RTL. Da wir beide aus Hamburg kommen, hatte sich die Zusammenarbeit natürlich angeboten. Dann haben wir uns getroffen, was gegessen und natürlich auch trainiert. Wir haben bis heute ab und zu noch Kontakt. Auch für die Aufzeichnungen des diesjährigen Promi-Specials haben wir uns kurzgeschlossen und sind die Hindernisse "durchgegangen". Ich fand es total witzig, dass sich überhaupt die Chance zur Zusammenarbeit geboten hat. Aber auch viele andere Promis haben sich bei uns Tipps abgeholt. Einige haben echt Bock, weit zu kommen.


Welche Tipps kannst du Ninja-Neulingen überhaupt mit auf den Weg geben?

Die Griffkraft bleibt das A und O. Durch Bouldern oder über eine Reckstange im Türrahmen kann man hier schon einige Fortschritte erzielen. Als Challenge kann man auch das sogenannte Dead-Hanging machen, also dass man sich so lange an eine Stange hängt, bis es die Hände nicht mehr mitmachen und dabei versuchen, sich stetig zu steigern. Zudem sind die Schaukelbewegungen extrem wichtig. Auch das kann an einer Reckstange trainiert werden. Darüber hinaus macht die Erfahrung ebenfalls einen großen Unterschied. Und für alle Neulinge oder Unerfahrene, scheut euch nicht die bekannten Ninjas anzuschreiben oder anzusprechen in den Hallen, wir sind immer für Tipps bereit und wollen euch unterstützen.

Rückblickend auf deine bisherigen Teilnahmen bei Ninja Warrior: Welche Auftritte sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Jeder Buzzer ist ein Highlight. In einer Halbfinal-Qualifikation hatte ich einmal eine Bestzeit, da freut man sich natürlich auch drüber. Ein ziemliches Highlight war für mich persönlich die Vorrunde von Ninja Warrior Allstars. Da hatte ich mit Adrian Wullweber, Christian Kirstges oder Lukas Kern keine einfachen Gegner. Und als ich dann mit meinen 1,70 am Power Tower gegen den "Hightower" (Christian Kirstges, Anm. d. Red.) gewonnen hatte, war ich super happy. Generell bin ich froh, dass ich bis jetzt in jedem Jahr dabei sein durfte.

Das Gespräch führte Jannik Kube

Einzel 2021

1DeutschlandBenjamin Grams2:09.52m
2DeutschlandYasin El Azzazy2:51.46m
3DeutschlandKarim El Azzazy3:22.16m
4SchweizSandro Scheibler3:30.87m
5DeutschlandMarius Holzinger3:37.34m

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