Olympiasieger Alexander Zverev hat in Wien seinen 18. Profi-Titel gewonnen und seinem erfolgreichen Tennisjahr das nächste Highlight hinzugefügt.
Erleichtert und überglücklich hob Alexander Zverev beide Arme in die Luft, das nächste Erfolgskapitel seines starken Tennisjahres genoss der Olympiasieger sichtlich.
Mit großer Abgeklärtheit holte sich der 24-Jährige beim ATP-Turnier in Wien Schwung für den Saisonendspurt und feierte bereits seinen 18. Profi-Titel - genauso viele wie der frühere Wimbledonsieger Michael Stich in seiner gesamten Karriere.
"Es ist großartig", sagte Zverev nach dem 7:5, 6:4 im hochklassigen Finale gegen den US-amerikanischen Qualifikanten Frances Tiafoe: "Ich habe Olympiagold gewonnen, zwei Masters- und zwei 500er-Turniere. Es ist sehr schwer, das zu toppen."
Nur noch Boris Becker besser als Alexander Zverev
Damit hat Zverev im nationalen Ranking nur noch Boris Becker vor sich. Deutschlands erfolgreichster Tennisspieler gewann in seiner Karriere 49 Turniere im Einzel, darunter auch sechs Grand-Slam-Events. Diese wichtigsten Titel sind Zverev bislang verwehrt geblieben.
Nur 2017 hatte er ebenfalls fünfmal triumphiert. Neben Olympia-Gold in Tokio hat Zverev in diesem Jahr bereits die Masters-Events in Madrid und Cincinnati gewonnen und auch in Acapulco gesiegt. "Aber es kommen noch zwei Turniere", sagte er: "Ich hoffe, dass ich da auch gut abschneiden kann."
Vor dem Finale hatte er "ein sehr schwieriges Match" erwartet, schließlich spiele der vom früheren Topspieler Wayne Ferreira trainierte Tiafoe "gerade das Tennis seines Lebens".
Auch die Unterstützung des Publikums hatte der Underdog sicher - und anders als der hochtalentierte spanische Teenager Carlos Alcaraz im Halbfinale stellte der US-Amerikaner die deutsche Nummer eins mit großer Power und viel Risiko vor ernsthafte Probleme.
Showeinlagen von Tiafoe lassen Alexander Zverev kalt
Zverev, der mit einer 5:1-Bilanz gegen Tiafoe ins Match gegangen war, konnte sich jedoch auf seinen bärenstarken Aufschlag (19 Asse) verlassen und war im entscheidenden Moment des ersten Satzes mit dem Break zur Stelle. Auch von der ein oder anderen Showeinlage Tiafoes ließ er sich nicht beirren und machte nach 1:35 Stunden seinen 18. Turniergewinn perfekt - die meisten überhaupt eines in den 1990ern geborenen Spielers.
Nicht nur im Ranking der deutschen Turnierchampions schloss Zverev damit zu seinem früheren Förderer Stich auf, sondern auch in der Siegerliste von Wien. Vor 30 Jahren hatte der Elmshorner beim Traditionsturnier triumphiert, auch Becker (1996) und Philipp Petzschner (2008) gewannen in der Stadthalle. Sogar doppelt erfolgreich war Tommy Haas (2001, 2013).
Zverev geht nun mit viel Rückenwind in die beiden verbleibenden Höhepunkte dieses Tennisjahres. Sowohl beim am Montag startenden Masters in Paris, wo er ein Freilos besitzt, als auch bei den ATP Finals der acht Jahresbesten in Turin (14. bis 21. November) gehört die deutsche Nummer eins in dieser Form zu den Topfavoriten.













