Mit der Entlassung von Trainer Mark van Bommel hat der VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga für einen Paukenschlag gesorgt. Grund für das Aus des Niederländers war offenbar nicht nur die sportliche Misere. Auch der interne Umgang mit der Mannschaft soll in der Autostadt für jede Menge Unmut gesorgt haben.
Nach acht sieglosen Spielen in Serie hat der VfL Wolfsburg am Sonntag die Reißleine gezogen und Mark van Bommel nach nur wenigen Monaten wieder vor die Tür gesetzt. Während sich der Niederländer von seinem Aus überrascht zeigte, haderten die Wolfsburger Verantwortlichen wohl schon länger mit den Entscheidungen des 44-Jährigen.
Wie "Sport Bild" berichtet, konnte Geschäftsführer Jörg Schmadtke unter anderem nicht verstehen, dass van Bommel seiner Mannschaft viele trainingsfreie Tage gab. Darüber hinaus haderte der VfL-Funktionär angeblich mit einigen sportlichen Beschlüssen seines Angestellten.
So stieß Wout Weghorsts Fehlen in der Wolfsburger Startelf gegen Union Berlin bei Schmadtke auf Unverständnis. Auch sollen der 57-Jährige und Sportdirektor Marcel Schäfer andere spielerische Lösungen gefordert haben. Doch van Bommel hielt an seinem Ballbesitz orientierten Fußball fest und sei von den Vorgaben seiner Vorgesetzten genervt gewesen, heißt es.
Scheute sich van Bommel vor Kritik?
"Sport Bild" zufolge erwarteten Schmadtke und Schäfer einen härteren Umgang mit der Mannschaft. Allerdings habe sich van Bommel vor Kritik gescheut, anstatt wie zu seiner aktiven Karriere als "Aggressive Leader" dazwischenzuhauen. Dabei sollen sich einige Führungsspieler in den vergangenen Wochen klare Ansagen im taktischen Bereich und in Sachen Disziplin und Zusammenarbeit gewünscht haben.
Wie die Sportzeitschrift außerdem erfahren haben will, wunderten sich viele Wolfsburger Profis darüber, dass Neuzugang Dodi Lukébakio trotz "wiederholter Verweigerung der Defensivarbeit" weiterhin auflaufen durfte. Zuletzt sollen die Spieler über diese Tatsache sogar verärgert gewesen sein.
Letztlich habe van Bommel "die fehlende Fähigkeit, eine Aufbruchstimmung zu transportieren und Ansätze zur Trendwende zu formulieren" den Job gekostet. Ein Nachfolger ist bereits gefunden. So steht Florian Kohfeldt ab sofort beim VfL Wolfsburg an der Seitenlinie.