Vom TV-Zuschauer in den Parcours: Lukas Kilian ist seit der 4. Staffel dabei und auch abseits der Show im Ninja-Sport sehr aktiv - so aktiv, dass er seine Freundin auch dafür begeistern konnte. Seit seinem starken Debüt 2019 zählt "Clucky Luke" stets zu den Finalanwärtern bei Ninja Warrior Germany.
Vor seinem Auftritt in der zweiten Vorrunde am Freitag verrät der 29-Jährige im sport.de-Interview, wie er selbst bei Ninja Warrior gelandet ist, wie gut er seinen Spitznamen eigentlich findet und warum er bei dieser Staffel mehr Spaß hatte als bei allen anderen.
Stimmt es, dass du eher zufällig im Ninja-Sport gelandet bist? Wie kam es dazu?
Lukas Kilian: Ich war am Anfang so wie viele andere: Ich hatte die Show mal im TV gesehen und mich nur darüber aufgeregt, dass so viele bei vermeintlich einfachen Hindernissen ins Wasser fallen. Ich konnte mir deshalb die Show auch gar nicht lange ansehen. Erst als mich ein Freund davon überzeugt hatte auch mal teilzunehmen, da ich ja gute Voraussetzungen hätte, habe ich mich angemeldet. Dann wurde ich zum Casting eingeladen und schließlich auch in die Show.
Als du 2019 zum ersten Mal angetreten bist, warst du einer der stärksten Rookies. Du bist da aber nicht ganz unbedarft in den Parcours gegangen. Wie hast du dich auf die erste Show vorbereitet?
Als ich die Castingeinladung bekommen habe wusste ich, ich muss mich spezifisch darauf vorbereiten. Über das Internet habe ich dann auf der Homepage der Free.Ground Academy Kontakt zu Christian Balkheimer aufgebaut und bin ab da regelmäßig zum Ninjatraining zu ihm in die Halle gekommen. Er hat mir durch seine Erfahrung enorm helfen können und mich perfekt aufs Casting und dann auf die Show vorbereitet.
Wie trainierst du heute, hat sich etwas verändert?
Heute trainiere ich deutlich mehr als früher. Ich habe über die Jahre selbst herausgefunden, was mich weiter bringt und woran ich noch arbeiten muss. Ich versuche, jeden Tag zu trainieren und davon jeden zweiten speziell in einer Ninja-Halle – meistens natürlich in der Free.Ground Academy.
Du hattest schnell den Spitznamen "Clucky Luke". Wie kam es dazu und wie dankbar bist du eigentlich dafür?
Den Spitznamen habe ich seit der 4. Staffel, da ich in der Vorrunde bis dato der Einzige war, der das Hindernis Clacker, das aus Metallhebeln besteht, die man umlegen muss, gleichzeitig umgelegt hatte. Daraufhin gab mir Jan Köppen den Spitznamen Clucky Luke, der mir ganz gut gefällt, deshalb trage ich ihn heute noch.
Ich denke es gibt schlimmere Spitznamen, von daher bin ich da recht dankbar. Auf der Straße spricht mich aber niemand damit an, wohl eher mal in einer Ninja-Halle, wenn ich ein Shirt von mir trage.
Blicken wir auf die aktuelle Staffel: Du bist nach einem starken Debüt in Staffel 4 letztes Jahr ins Finale gekommen. Macht man sich nach der Vorlage Sorgen, dass man durch einen Flüchtigkeitsfehler im ersten Run ins Wasser fällt und frühzeitig ausscheidet?
Natürlich möchte man jedes Jahr ein Stück weiter kommen. Nachdem ich aber bei Allstars in der ersten Runde am dritten Hindernis schon ausgeschieden war, hat das mein Mindset komplett umgestellt. Ich wusste, es kann jederzeit vorbei sein und man kann bei jedem Hindernis fallen. Somit habe ich nicht mehr daran gedacht, unbedingt weiter als das Finale Stage 1 zu kommen, sondern bin von Hindernis zu Hindernis gegangen und das mit der gleichen Einstellung und Konzentration.
Ich hatte innerlich damit abgeschlossen, dass es okay ist zu fallen – und zwar egal wo. Dadurch war ich viel weniger aufgeregt und hatte dieses Jahr mehr Spaß als in Staffel 4, 5 und Allstars, unabhängig vom endgültigen Ergebnis.
Deine Freundin Viktoria Krämer tritt in diesem Jahr auch erstmals an. Wie kam es dazu, hast du sie mit deiner Ninja-Begeisterung angesteckt?
Viki ist einfach eines Tages mit mir zum Training gekommen und hat gemerkt, wie viel Spaß es ihr macht. Seitdem kommt sie immer überall mit und macht auch Wettkämpfe außerhalb der Show, um immer besser zu werden. Das Training selbst ist auch ganz unterschiedlich. Mal machen wir zusammen Stagetraining, mal arbeitet jeder für sich an seinen Schwächen, je nach Lust und Laune.
Einige wissen vielleicht nicht, dass es eine Ninja-Community auch außerhalb der TV-Shows gibt. Was zeichnet sie aus?
Die Ninja-Community besteht natürlich aus immer mehr Leuten, was das Ganze auch nicht für eine Person definierbar macht. Demnach bewegt sich jeder, der etwas mehr mit der Ninja-Sportart zu tun hat, in einem kleinen Teil der Community. Ich denke, die Community zeichnet sich durch den leichten Einstieg und die Verbundenheit aus. Man hat überall die Möglichkeit, Leute anzusprechen und sich zum Training zu verabreden. Alle stehen vor demselben Problem, dass sie den Parcours bezwingen wollen.
Wie oft seht ihr euch eigentlich, wenn nicht gerade gedreht wird?
Klar, aufgrund der Distanz trifft man sich in großen Gruppen eher selten. Aber man versucht, an den Wochenenden so viele wie möglich in einer Ninja-Halle zusammenzutrommeln und eine coole Trainingssession zu veranstalten.
Die Fragen stellte Maike Falkenberg