Lucas Hernández steht ein schwieriger Prozess in Madrid bevor. Der Pressechef des Oberlandesgerichts der spanischen Hauptstadt stellte dies sehr deutlich klar. Der FC Bayern München sichert dem 25-Jährigen Unterstützung zu.
Am kommenden Dienstag wird Lucas Hernández in Madrid vor dem 32. Strafgericht erscheinen, wie Klubpräsident Herbert Hainer zuletzt bestätigte. Es geht darum, ob der französische Nationalspieler eine sechsmonatige Haftstrafe antreten muss.
Gegenüber der "Bild" hat sich Luis Salas, Pressechef des Madrider Oberlandesgerichts, sehr deutlich zu dem Fall geäußert. "Es gibt zwei Verurteilungen wegen häuslicher Gewalt und zudem noch eine dritte wegen Urteilsbruchs. Das ist ein sehr gravierendes Delikt", teilte er dem Blatt mit. Die zuständige Richterin habe nur die Gesetze anzuwenden.
"Sie hat nicht einfach entschieden, ihn ins Gefängnis zu schicken. Sie führt nur ein Urteil aus. Hinter der Haftentscheidung stehen zwei verschiedene Richter und die Staatsanwaltschaft", fügte Salas an.
FC Bayern sichert Hernández Unterstützung zu
Hainer, der zuletzt erklärte, dass es sich um "private Dinge" von Hernández handele, die er nicht bewerten wolle, äußerte sich nun erneut zur Situation. "Das ist eine Vermutung, dass er sechs Monate im Gefängnis sitzt. Das sagt ja kein Mensch. Er geht jetzt da mal runter und dann sehen wir weiter", zitiert ihn die "Bild".
Der 67-Jährige betonte weiter: "Der FC Bayern unterstützt ihn selbstverständlich."
Der spanische Anwalt Carlos Barceló hat der Zeitung mitgeteilt, dass Hernández als "nicht gewohnheitsmäßiger Täter" auf die Aufhebung der Strafe plädieren könne. Das spanische Verfassungsgericht soll dem Anwalt zufolge in solchen Fällen empfehlen, auf eine Inhaftierung verzichten.
Die Richterin wies den ersten Antrag des Bayern-Profis jedoch wegen seiner zweifachen Vorbestrafung wegen häuslicher Gewalt ab.
Hernández-Fall könnte andauern
Hernández hat darüber hinaus die Möglichkeit, drei weitere Instanzen aufzusuchen. Dazu kann der 25-Jährige bei Straf- sowie Landgericht erbitten, bis zu allen Urteilen auf freiem Fuß zu bleiben.
Der 25-Jährige war im Dezember 2019 wegen Verstoßes gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot gegenüber seiner früheren Freundin verurteilt worden, mit der er inzwischen nach der Versöhnung verheiratet ist.
