Aufruhr in der DTM nach dem enttäuschenden Samstag von Walkenhorst-BMW-Pilot Marco Wittmann: Laut Informationen von "Motorsport-Total.com" bemühte sich das Team des Titelkandidaten mit Unterstützung des zweiten BMW-Teams Rowe darum, dass noch am Morgen vor dem zweiten Renntag ein Test durchgeführt wird, um die Balance of Performance (BoP) zu überprüfen.
Ein möglicher Zeitpunkt für diesen Test wäre von 9:05 bis 9:35 Uhr am Sonntagmorgen vor dem Rennen der DTM-Trophy gewesen, denn dafür waren die DTM-Taxifahrten anberaumt.
Doch die Versuche, noch am Sonntag vor dem Qualifying mit zwei BMW M6 GT3 der Teams Walkenhorst und Rowe Vergleichstests mit der Ladedruckeinstellung von Assen und der von Hockenheim durchzuführen, scheiterten am Veto der Konkurrenz.
Denn laut dem Reglement darf die Balance of Performance seit der vierten DTM-Veranstaltung des Jahres - solange kein neuer Hersteller am Start ist - im Verlauf des Wochenendes nicht mehr verändert werden. Es hätte also eine Sonderregelung gebraucht - und damit die Zustimmung aller Teams.
Wittmann hatte vor dem vorletzten DTM-Wochenende der Saison nur zehn Punkte auf den zu diesem Zeitpunkt führenden AF-Corse-Ferrari-Piloten Liam Lawson, doch nach einem enttäuschenden 13. Platz und 1,225 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Kelvin van der Linde im Qualifying war der Fürther im Rennen in mehrere Zwischenfälle verwickelt und musste wegen der Schäden vorzeitig aufgeben.
Dadurch fiel Wittmann in der Meisterschaft drei Rennen vor Schluss vom zweiten auf den dritten Rang zurück. Der Rückstand auf DTM-Leader van der Linde beträgt nun 23 Punkte.
Von BoP-Anpassung "richtig hart getroffen"
Schon nach dem Qualifying hatte er sich darüber beschwert, dass sein Bolide mit 0,02 bar weniger Ladedruck als in Assen nicht mehr konkurrenzfähig ist. "Die Lücke nach vorne ist super-enttäuschend", sagt er bei 'ran.de'. "Wir haben eine BoP-Anpassung bekommen. Bei den Turbomotoren wurde der Ladedruck konstant reduziert, und jetzt hat es uns richtig hart getroffen."
Man rede dabei "nicht über zwei Zehntel, die uns fehlen, sondern über mehr als eine Sekunde. Das sind Welten in der DTM." Dadurch habe man keine Chance, zumal der Ladedruck des M6 GT3 auf dem Norisring um weitere 0,024 bar reduziert wird. "Es ist echt krass, dass wir für den Norisring noch eine zusätzliche Reduzierung bekommen werden", so Wittmann.
Der Fürther war nicht der einzige BMW-Pilot, der in Hockenheim Mühe hatte. Auch die Rowe-Piloten Timo Glock und Sheldon van der Linde kamen im Qualifying nicht über die Plätze 15 und 16 hinaus. Im Rennen war Glock als bester BMW-Pilot mit 36 Sekunden Rückstand Zehnter.
