Drei Jahre nach seinem NFL-Debüt gehört Equanimeous St. Brown nur noch zum Practice Squad der Green Bay Packers. Die Zukunft des Deutsch-Amerikaners ist offen.
Abrackern - und warten. So läuft der Alltag von Equanimeous St. Brown aktuell. "Ich weiß nicht, wie es in den kommenden Wochen aussehen wird", sagt der 24-Jährige. Footballer St. Brown ist praktisch NFL-Profi auf Abruf, er steht im Practice Squad der Green Bay Packers und muss hoffen, dass er befördert wird.
Einmal ist das schon gelungen. Kurz vor dem zweiten Saisonspiel in der US-Profiliga gegen die Detroit Lions um seinen jüngeren Bruder Amon-Ra rutschte "EQ" kurzfristig noch in den Kader. Erfreulich für ihn, aber auch problematisch. Maximal zweimal ist das möglich, wird er danach nicht dauerhaft in das 53er-Aufgebot berufen, droht ein Klubwechsel. Die Tür in Green Bay wäre jedenfalls zu.
"Anfangs war das nicht einfach", sagt St. Brown im "SID"-Gespräch zur Situation. Dass vor dem Detroit-Spiel der Call kam, sei "toll" gewesen. Der Wide Receiver fing einen Pass von Superstar-Quarterback Aaron Rodgers, die Packers gewannen 35:17.
"Ich muss bereit sein"
Es gilt, im Training etwas anzubieten. "Ich muss bereit sein, wenn sie meine Nummer aufrufen", sagt der Deutsch-Amerikaner. Trotz der Rückstufung sei die tägliche Arbeit nicht anders als sonst. "Wenn du im Practice Squad bist, machst du alles, außer bei den Spielen zu spielen. Man fühlt sich als Teil des Teams."
Dass Bruderduell sei "cool" gewesen, und "sehr speziell, denn so etwas hat es zuvor noch nie gegeben, obwohl wir im Football so eng verknüpft sind", so St. Brown. Auch in der gleichen Mannschaft hätten beide "nie gespielt. Ich war immer drei Klassen über meinem Bruder."
Die Eltern, John und Miriam, verfolgten das Spiel auf der Tribüne. "Sie haben geteilte Trikots getragen", sagt Equanimeous St. Brown. "Sie haben zwei durchgeschnitten und sie dann wieder zusammengenäht." Die Mutter präsentierte auf der Vorderseite die Packers und auf der Rückseite die Lions, beim Vater war es umgekehrt.
