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Kurioser Vorfall bei Derby-Pleite gegen den HSV

Werder-Star kennt die Fußball-Regeln nicht

Erwies Werder Bremen mit seiner Regelschwäche einen Bärendienst: Mitchell Weiser
Erwies Werder Bremen mit seiner Regelschwäche einen Bärendienst: Mitchell Weiser
Foto: © Revierfoto via www.imago-images.de
20. September 2021, 07:09
sport.de
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Bei den Topspielen der ersten und zweiten Liga geht es turbulent zu: Beim turbulenten Duell des 1. FC Köln gegen RB Leipzig ändert der Schiedsrichter auf Anraten des VAR eine Entscheidung, die gar nicht unbedingt falsch ist. Beim Nord-Derby zwischen Werder Bremen und dem HSV muss der Referee einen Treffer annullieren, weil ein frühere Nationalspieler die Fußballregeln nicht hinreichend kennt.

Während des Topspiels am Samstagabend zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig (1:1) herrschte in der Domstadt regelrecht Hochbetrieb. Nicht nur auf dem Rasen des Stadions im linksrheinischen Stadtteil Müngersdorf, wo sich eine rasante und höchst unterhaltsame Partie zutrug, sondern auch auf der anderen Rheinseite in Deutz, wo das oft als „Kölner Keller“ bezeichnete Video-Assist-Center beheimatet ist. Dort versah Robert Hartmann seinen Dienst, und er hatte während der 90 Minuten plus Nachspielzeit reichlich zu tun.

Denn nicht weniger als viermal, gleichmäßig verteilt auf beide Teams, stellte sich nach einer Torerzielung die Frage: Abseits oder nicht? Im heutigen Hochgeschwindigkeits-Profifußball geht es dabei meist nur um wenige Zentimeter, und viel zu selten wird gewürdigt, dass die Schiedsrichter-Assistenten bei ihren diesbezüglichen Bewertungen eine bemerkenswerte Trefferquote haben, die im Schnitt bei über 90 Prozent liegt. Auch in diesem Spiel stimmten die Einschätzungen von Mark Borsch und Stefan Lupp, den beiden Helfern von Referee Felix Brych, selbst in kniffligen Situationen fast immer.

Hohe Trefferquote der Assistenten beim Abseits – auch in Köln

So konnte VAR Hartmann von Köln-Deutz nach Köln-Müngersdorf melden, dass den Treffern des Leipzigers Dominik Szoboszlai in der 5. Minute sowie der beiden Kölner Mark Uth in der 37. Minute und Anthony Modeste in der 50. Minute tatsächlich, wie von den Assistenten signalisiert und von Schiedsrichter Brych entschieden, so enge wie strafbare Abseitsstellungen vorausgegangen waren. Lediglich in der 67. Minute irrte sich das Team der Unparteiischen, als es ein Tor für die Gäste durch Emil Forsberg zunächst anerkannte: Der Leipziger hatte sich, wie die Bilder zeigten, ebenfalls knapp im Abseits befunden. Der Treffer wurde deshalb nach dem VAR-Eingriff annulliert.

Umgekehrt lief es nach 54 Minuten: Hier versagte der Unparteiische zunächst erneut einem Tor von Modeste die Anerkennung, weil es nach seiner Wahrnehmung unmittelbar zuvor ein Foulspiel von Mark Uth an Mohamed Simakan gegeben hatte. Da Brych jedoch wohlweislich erst gepfiffen hatte, als der Ball im Tor lag, konnte der VAR auch in diesem Fall die Entscheidung überprüfen. Er empfahl daraufhin ein On-Field-Review, das den Referee schließlich seine Meinung ändern ließ: Nach eingehender Betrachtung der Bilder gab er den Treffer zum 1:0 für die Kölner doch noch.

Brychs ursprüngliche Entscheidung ist eigentlich nicht klar falsch

Wenn es Streit um den Video-Assistenten gibt, dann meist deshalb, weil er in einer Situation nicht interveniert hat, in der er es nach Auffassung einer Partei hätte tun sollen. Hier war es jedoch umgekehrt: Die Leipziger brachten wenig Verständnis dafür auf, dass sich der VAR eingeschaltet hatte; nicht nur für Trainer Jesse March war die ursprüngliche Entscheidung zumindest nicht klar und offensichtlich falsch. Tatsächlich spielte sich der Zweikampf zwischen Uth und Simakan im Graubereich ab: Hatte Uth sein Bein ohne Chance auf den Ball in die Schussbewegung des Leipzigers gebracht und so auf unfaire Weise dafür gesorgt, dass dessen Klärungsversuch missriet? Oder war es dem Kölner nicht vorzuwerfen, dass Simakan die Kugel nicht richtig traf?

Felix Brych erklärte im Aktuellen Sportstudio des ZDF, warum er seine Entscheidung geändert hatte: „Auf dem Platz sah es aus wie ein Foul. Ich dachte, dass der Kölner Stürmer den Leipziger am Klärungsversuch gehindert hat. Vor dem Bildschirm war es aber dann so, dass der Kölner einfach eher in der Aktion war und der Leipziger beim Ausholversuch den Kölner getroffen oder gestreift hat. Und deswegen können wir maximal von einem Kontakt reden, aber das ist kein Foul, und das Tor musste zählen.“

Aus Brychs abschließender Sicht war es also Simakan, der den Kontakt initiiert hatte, und nicht Uth. Eine nachvollziehbare Bewertung. Dennoch stellt sich Frage, ob die ursprüngliche Entscheidung wirklich so eindeutig unhaltbar und unbegründbar war, dass der VAR zu einem Eingriff gezwungen war. Und das nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass der Unparteiische lange Zeit am Monitor verbrachte, bevor er zu seinem finalen Urteil kam. Klar und offensichtlich geirrt hatte er sich also eigentlich nicht, zumal der Ball für Uth in dieser Situation nicht spielbar war.

Mitchell Weiser kennt eine Regel nicht – und schadet damit seinem Team

In der Zweiten Bundesliga kam es derweil zum Nordduell zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV (0:2), und das machte dem Schiedsrichter noch mehr Arbeit als seinem Kollegen das Spitzenspiel im Oberhaus. So verwies Sascha Stegemann beide Kapitäne mit Gelb-Rot des Feldes – den Bremer Christian Groß nach einer halben Stunde für ein rüdes Einsteigen gegen den Gästetorwart Daniel Heuer Fernandes und den Hamburger Christian Schonlau sieben Minuten nach der Pause dafür, dass er Romano Schmid kurz vor dem Strafraum auflaufen ließ und so einen aussichtsreichen Angriff unterband. Beide Platzverweise waren berechtigt.

Ebenso richtig war es, den vermeintlichen Ausgleichstreffer für die Gäste in der 42. Minute zu annullieren. Marvin Ducksch hatte einen Freistoß direkt verwandelt, doch sein Mitspieler Mitchell Weiser war vor der Ausführung direkt an die Hamburger Abwehrmauer herangerückt, hatte also den vorgeschriebenen Mindestabstand von einem Meter unterschritten. Diese Abstandsregelung gilt seit etwas mehr als zwei Jahren; sie wurde eingeführt, um dem bis dahin üblichen Gedränge und Geschiebe zwischen den Spielern in der Mauer und gegnerischen Akteuren ein Ende zu bereiten. Verstöße werden mit einem indirekten Freistoß geahndet. Weiser gab nach dem Spiel zu, diese Regel nicht gekannt zu haben – ein folgenreiches Versäumnis für sein Team. 

Warum es keinen Elfmeter für Werder Bremen gab

Ducksch ärgerte sich jedoch nicht nur über seinen Teamkollegen, sondern auch über den Referee, allerdings in einer anderen Szene: Er selbst kam im Hamburger Strafraum nach 36 Minuten im Zweikampf mit Schonlau zu Fall, doch Sascha Stegemann zeigte sofort an, dass weitergespielt wird. Eine knifflige Situation: Ducksch war nach einem Steilpass in der besseren Position, Schonlau hatte sich mit seinem linken Arm bei ihm eingehakt und ein wenig gehalten, zudem war es am Knie und am Fuß zu Kontakten gekommen. Der Bremer hatte seinerseits ebenfalls einen Arm eingesetzt, allerdings in geringerem Maße.

Alles in allem sprach hier mehr für einen Strafstoß als dagegen, zumal der Hamburger Kapitän keine Bemühungen unternommen hatte, an den Ball zu kommen. Allerdings fehlte der Szene jene Klarheit und Eindeutigkeit, die den Schiedsrichter die im Falle eines Pfiffes erforderlichen Sanktionen – neben einem Strafstoß wäre hier wegen der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance durch ein nicht ballbezogenes Vergehen auch eine Rote Karte fällig gewesen – mit Überzeugung hätte verhängen lassen. Womöglich hat das auch der VAR so gesehen und deshalb nicht eingegriffen. 

Alex Feuerherdt

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