Das Duell zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin hat beim Großen Preis der Niederlande in Zandvoort die nächste Eskalationsstufe erreicht. "RTL"-Experte Christian Danner glaubt nicht, dass Haas-Teamchef Günther Steiner das Problem zwischen den beiden Formel-1-Rookies lösen kann und fordert die FIA zum Eingreifen auf.
Selten hat ein Duell um den vorletzten Platz die Formel 1 derart beschäftigt wie in diesem Jahr. Zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin fliegen regelmäßig die Fetzen, nicht selten kommen sich die beiden Haas-Piloten so nahe, dass ein schwerer Unfall unausweichlich scheint.
Auch in Zandvoort fehlte nicht viel bis zu einem möglicherweise folgenschweren Crash. Nur weil Mick Schumacher am Ende der ersten Runde geistesgegenwärtig nach rechts zuckte, verhinderte er bei knapp 300 km/h eine Kollision mit dem Russen.
Das Manöver Mazepins kritisierte "RTL"-Experte Christian Danner im Interview mit dem "Motorspot-Magazin" scharf. "Man wartet so lange, bis der Gegner einen Move macht und fährt ihm dann vor die Karre. Das sollte bestraft werden, denn da ist man in einer Position, aus der man nicht mehr herauskommt. Und so war es bei Schumacher. Das ist einfach nicht sauber", sagte Danner.
Ihm sei nicht klar, warum die Rennleitung den Vorfall nicht untersucht habe, nahm Danner die Stewards in die Pflicht. "Gefährliches Fahren ist ein Vergehen. Das kann mit drastischen Strafen geahndet werden. [...] Wenn das zwischen Hamilton und Verstappen passiert wäre, hätten sie da anders draufgeschaut", ist der "RTL"-Experte überzeugt, dass das Duell am Ende des Feldes einfach nicht im Blickfeld der Verantwortlichen war.
Danner: "Mazepin sagt: Sprich mal mit meinem Vater"
Die FIA ist in Danners Augen auch die Lösung für den Haas-Zoff, denn: "[Günther] Steiner kann dem Mazepin einen Einlauf geben wie er will, der dreht sich um und sagt: Das interessiert mich nicht. Sprich mal mit meinem Vater, der zahlt dein Gehalt, deswegen ist mir das völlig wurscht."
Bei der FIA hingegen sehe es schon anders aus. Und genau "diese Karte muss man von der FIA-Seite spielen. Sonst kann das Ganze eskalieren und das braucht keiner". Vor dem Weltverband müsse selbst der Russe "Respekt haben".
Danner sieht ein "Riesenalarmsignal"
Dass es in einem gemeinsamen Gespräch mit Schumacher, Mazepin und der Teamleitung nach Zandvoort keinen Konsens gegeben hat, ist für Danner besorgniserregend. "Das ist ein Riesenalarmsignal", meinte der Ex-Formel-1-Pilot.
Hier sieht er das Problem in der Struktur des Teams und der Position von Günther Steiner: "Dem Grosjean oder Magnussen hätte er sagen können: Ich habe mit Gene Haas telefoniert und du fährst nächstes Rennen nicht. Das ist bei Mazepin schwierig, weil der die ganze Firma am Laufen hält. Deswegen ist er bei der Durchsetzung der Entscheidung eine lahme Ente."


