Mit George Russell bekommt Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton im nächsten Jahr einen jungen, hungrigen und hochtalentierten neuen Teamkollegen. Ralf Schumacher glaubt, dass sich der 36-Jährige auf mächtig Gegenwind gefasst machen muss. In einem Bereich sieht er Russell womöglich sogar stärker als die Nummer 44.
Warum sich Mercedes nach langem Zögern für George Russell und gegen Valtteri Bottas entschieden hat, liegt für Ralf Schumacher auf der Hand. "Die Frage hat er schon im letzten Jahr beantwortet, als er das erste Mal in das Auto gestiegen ist und schneller war als der Stammfahrer", verwies der Ex-Formel-1-Pilot im "Sky"-Interview auf Russells Einsatz 2020 in Bahrain, bei dem er für Hamilton einsprang und Bottas auf Anhieb davonfuhr.
Er habe sich ein wenig gewundert, warum sich Mercedes mit der Bekanntgabe so lange Zeit gelassen hat, sagte Schumacher: "Aber wahrscheinlich wollte man warten, bis Bottas seinen Vertrag unterschrieben hat. Man wollte ihm gegenüber Respekt zeigen."
Schumacher: Russell vom Grundspeed besser als Hamilton
Respekt wird auch Russell gegenüber Hamilton haben - allerdings nur bis zu einem gewissen Ausmaß. Schumacher ist überzeugt davon, dass der 23-Jährige den "Altmeister" rigoros attackieren wird.
"Ich glaube schon, dass er jemand ist, der gewinnen will. Er war jetzt lange genug in einem Team, in dem er es nicht konnte. Das wird eine Aufgabe für Lewis Hamilton. Nicht umsonst hätte er lieber Bottas behalten", muss sich Hamilton laut Schumacher auf einen harten Fight mit Russell einstellen.
Er könne sich sogar vorstellen, dass Russell "vom Grundspeed sogar besser [als Hamilton] ist", mutmaßte Schumacher, der die Erfahrung und die Cleverness im Gegenzug als großes Plus von Hamilton hervorhob. Diese Qualitäten seien beim Weltmeister "unglaublich", schwärmte der "Sky"-Experte, der die Verpflichtung Russells nicht nur aus Qualitätsgründen nachvollziehen kann, denn: "Mercedes muss auch an die Zukunft denken."
