Am Wochenende war die Aufregung im Hinterbänkler-Team Haas wieder einmal groß, als es zwischen den Teamkollegen Mick Schumacher und Nikita Mazepin erneut zu einem gefährlichen Renn-Vorfall kam.
In der ersten Runde verteidigte der Russe seinen Platz gegen den jungen Deutschen mit einem waghalsigen Manöver, drückte Schumacher beim Großen Preis der Niederlande bedenklich nahe an die Boxenmauer heran. Es war beileibe nicht der erste Zwischenfall dieser Art zwischen den beiden Teamkollegen, die bei Haas um die Vormachtstellung kämpfen.
Auffällig: Auch in der Formel 3 fährt ein Schumacher, auch in der Formel 3 gab es am Wochenende eine Renn-Attacke gegen ihn, der ihm das Rennen zerstörte. David Schumacher, Sohn des jahrelangen F1-Stammfahrers Ralf Schumacher, wurde von Victor Martins am Ende des Rennens am Sonntag regelrecht abgeschossen und zur Aufgabe gezwungen.
Auch in Davids Fall war es nicht das erste Mal, dass sich ein junger Rennfahrerkollege zu einem übermütigen Manöver hinreißen ließ und ihm das gesamte Rennen kaputtmachte.
Eine Frage kommt mittlerweile vermehrt auf: Liegt es am Nachnamen Schumacher, dass Mick und David auf der Piste immer wieder zur Zielscheibe werden?
Dieses Thema beschäftigt mittlerweile nicht nur erste Verschwörungstheoretiker unter den Motorsportfans, sondern auch die ausgewiesenen Experten. Ex-Formel-1-Fahrer und langjähriger TV-Experte Christian Danner etwa ist sich sicher, dass den beiden Cousins ihr berühmter Nachname schon häufiger in Rennen zum Verhängnis wurde. "In den Nachwuchsklassen gibt es so etwas zu 100 Prozent. Zwei Schlagworte: Neid und Missgunst!", meinte der 63-Jährige jetzt in der "Bild" zu der Causa.
Mick Schumacher wartet noch auf erste Punkte in der Formel 1
Die Tatsache, es mit einem Schumacher, eben dem Sohn beziehungsweise dem Neffen des Rekordweltmeisters Michael Schumacher, aufnehmen zu können und diesem im Zweifel auf der Rennstrecke ein Schnippchen zu schlagen, sei vor allem für junge Piloten besonders motivierend und veranlasse die unerfahrenen Nachwuchsfahrer immer wieder zu leichtsinnigen Manövern.
Während es in den Nachwuchs-Rennserien somit durchaus ein Nachteil sein könne, mit dem vielleicht berühmtesten Rennfahrernamen auf dem Globus am Start zu sein, sieht Danner diese Problematik in der Königsklasse des Motorsports nicht: "In der Formel 1 spielt der Name keine Rolle. Ein Rennfahrer sieht den anderen immer als Konkurrenten. Egal, ob er Meier, Müller oder Schumacher heißt."
Mick Schumacher wartet in der Formel 1 noch immer auf seine erste Top-Ten-Platzierung. In seinem ersten Jahr als Stammfahrer war der zwölfte Platz in Ungarn am 1. August das bisher beste Resultat der noch jungen F1-Karriere des 22-Jährigen.


