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Erlösung für Leipzigs "Zauberfuß" Szoboszlai

Szoboszlai avancierte zum Matschwinner
Szoboszlai avancierte zum Matschwinner
Foto: © Roger Petzsche via www.imago-images.de
21. August 2021, 11:48

RB Leipzig hat sich für den schwachen Bundesliga-Auftakt rehabilitiert. Beim eindrucksvollen 4:0 gegen Stuttgart war zu erahnen, dass die Mannschaft imstande sein kann, Großes zu leisten.

Jesse Marsch kam zurück. Der neue Trainer von RB Leipzig war schon im Bauch der Red Bull Arena verschwunden, als Kunstschütze Dominik Szoboszlai und Co. den ersten Statement-Sieg der Saison mit den 23.100 Fans feierten. Doch die Gesänge der Anhänger holten Marsch wieder auf den Rasen. Alleine reckte der US-Amerikaner die Fäuste vor der Fankurve in die Höhe, als hätte er einen Titel gewonnen. So weit ist es noch lange nicht, aber mit Marschs Idee von Fußball könnte es gelingen.

Die RB-DNA, die Marsch so verkörpert wie kaum einer, war klar erkennbar, als Leipzig Wiedergutmachung für den erschreckend schwachen Saisonauftakt leistete. Eine "super Reaktion", sah Marsch selbst in dem 4:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart, eine angemessene Antwort also auf die überraschende 0:1-Pleite beim FSV Mainz 05 am Sonntag zuvor. Marsch ordnete nach seinem geglückten Heim-Debüt jedoch auch nüchtern ein: "Das ist erst der Anfang von unserer Saison. Wir müssen mutig bleiben." Nur so wird es etwas mit der Bayern-Jagd.

Die 90 Minuten gegen den VfB waren in Sachen Intensität ein großer Fortschritt im Vergleich im offensiv dürftigen Auftritt in Mainz. Solche Leistungen sind für Marsch ab sofort die Richtgröße auf der Jagd nach Titeln, die für einen Bundesliga-Vizemeister in dieser Saison ein Ansporn sein müssen. "Wenn wir eine richtig gute Gruppe haben, die in jedem Spiel bereit ist, alles zu geben, können wir eine super Saison haben", sagte Marsch: "Heute war sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir haben mehr Arbeit zu tun."

Unterdessen kristallisiert sich immer deutlicher heraus, welch starken Kader RB gerade offensiv beisammen hat. Gegen Stuttgart glänzte neben den übrigen Torschützen Emil Forsberg (46.) und Andre Silva (65., Handelfmeter) allen voran Doppelpacker Szoboszlai (38./52.) bei seinem Startelfdebüt für Leipzig. Schon im vergangenen Winter war der 20 Jahre alte Edeltechniker für 20 Millionen Euro aus Salzburg gekommen, fiel wegen einer Leistenverletzung aber monatelang aus.

Erlösung für Szoboszlai

Sein großer Abend, an dem er beide Traumtore dank seiner brillianten Schusstechnik aus der Ferne erzielte, war für den Ungarn eine Erlösung. "Die letzten sieben Monate waren der Tiefpunkt meiner noch jungen Karriere", sagte Szoboszlai bei "DAZN". Marsch lobte Selbstverständnis und Qualität seines Schützlings als "außergewöhnlich". Er fordert aber auch etwas von ihm: "Es ist für 'Szobo' wichtig zu verstehen, dass für die Mannschaft zu arbeiten und zu kämpfen das Wichtigste ist."

Szoboszlai gilt als nicht immer einfach. Doch bislang scheint er sich gut in den Dienst der Mannschaft zu stellen. So wie es Marcel Sabitzer, ähnlich begabt wie Szoboszlai, trotz aller Wechselgerüchte tut. Leipzigs Mittelfeldstratege, an dem Bayern München stark interessiert sein soll, kam wie gegen Mainz erst Mitte der zweiten Halbzeit ins Spiel.

Der Grund war, wie Marsch nach dem Spiel andeutete, offenbar eine leichte Blessur. Die Frage nach Sabitzers Zukunft bleibt indes weiter ungeklärt. Immerhin hätte RB in Szoboszlai bereits einen neuen "Zauberfuß".

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