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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Silber-Sensation! Kristin Pudenz glänzt im Regen

Video: Olympia-Highlights: Medaillenflut für "Team D"!
02. August 2021, 16:41

Kristin Pudenz gewinnt völlig überraschend Olympia-Silber mit dem Diskus. Im Regenchaos von Tokio behält sie die Nerven.

Kristin Pudenz wischte sich die Tränen des Glücks aus den Augen, immer wieder schlug sie ungläubig die Hände vors Gesicht. Olympia-Silber mit dem Diskus, konnte das wirklich wahr sein? Ja! Mit dem Wurf ihres Lebens im Regenchaos von Tokio schaffte die Potsdamerin die kleine Leichtathletik-Sensation. Nach ihren ganz starken 66,86 m legte sich Pudenz die Deutschland-Fahne um die Schultern und ließ sich überglücklich feiern. Als Belohnung wollte sie sich erst einmal "eine Pizza" gönnen.

"Bestleistung werfen ist natürlich immer cool, aber ich hätte nie gedacht, dass es für Silber reicht", sagte Pudenz, die vorher die "Top Acht" angepeilt hatte, in der ARD. "Mir hat die Pause in die Karten gespielt", ergänzte sie. In der Tat zeigte Pudenz, die nicht zu den Favoritinnen zählte, im Regenchaos von Tokio eine unglaubliche Nervenstärke.

Im zweiten Versuch hatte die WM-Elfte schon 65,34 m hingelegt, schon das roch nach einer Medaille. Danach setzte sintflutartiger Regen ein, reihenweise ungültige Versuche waren die Folge, ehe der Wettkampf für rund 50 Minuten unterbrochen wurde. "Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und mir gesagt: 'Du hast es drauf, du bist in einer super Form - und das hat auch gut geklappt", sagte Pudenz.

Persönliche Bestleistung, genau im richtigen Moment

Und wie es klappte! Als es weiterging, konnte die Konkurrenz nicht mehr zulegen. Dagegen hielt Pudenz, die in diesem Jahr mit Achillessehnenproblemen zu kämpfen hatte, die Anspannung: Im fünften Versuch traf sie den Diskus perfekt, er flog und flog, 66,86 m. Der Wurf ihres Lebens, persönliche Bestleistung, genau im richtigen Moment.

25 Jahre nach Ilke Wyludda gewann Pudenz endlich wieder eine Olympia-Medaille für Deutschland im Diskuswerfen. Nur Olympiasiegerin Valarie Allman (68,98) aus den USA war stärker. Doch Pudenz ließ überraschend den Rest der Weltelite hinter sich, Weltmeisterin Yaime Perez (65,72/Kuba) musste sich mit Bronze begnügen. Für die Kroatin Sandra Perkovic, Olympiasiegerin von London und Rio, reichte es diesmal sogar nur zu Platz vier.

"Wir Deutschen waren immer schon eine Werfernation", hatte Pudenz zuletzt gesagt - und jetzt ist auch die 28-Jährige ein Teil dieser Geschichte. Und ganz nebenbei erlöste die Polizisten das deutsche Leichtathletik-Team von einer Last: Die 1,91 m große Athletin holte in Tokio die erste Medaille für den DLV. Dabei hätte Pudenz 2018 schon fast mit dem Diskuswerfen aufgehört, als sie bei der Heim-EM 2018 in Berlin nur auf der Tribüne saß. "Viele Jahre habe ich aus der zweiten Reihe zugeschaut", sagte Pudenz, die nun umso "stolzer" war: "Jetzt hat es Klick gemacht."

Marike Steinacker wurde mit 62,02 m Achte, Claudine Vita (61,80) landete auf Rang neun.

Diskuswurf (F) 2020

1USAValarie Allman68.98m
2DeutschlandKristin Pudenz66.72m
3KubaYaime Pérez65.72m
4KroatienSandra Elkasević65.01m
5PortugalLiliana Cá63.93m

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