Klare Ansage an Mick Schumacher: Nach dem Crash des Haas-Piloten im dritten Freien Training zum Großen Preis von Ungarn hat sich Teamchef Günther Steiner den 22-Jährigen zur Brust genommen.
Für Mick Schumacher hätte der Samstag beim Großen Preis von Ungarn nicht schlechter laufen können. Der Rookie verlor im dritten Freien Training in Kurve 11 die Kontrolle über seinen Wagen und landete im Reifenstapel. Die Mechaniker versuchten alles, um den Boliden zum Qualifying wieder fahrtüchtig zu bekommen, doch die Zeit reichte nicht.
Seinem Team erwies Schumacher mit seinem Crash einen Bärendienst. Nicht nur, dass er im Rennen vom letzten Platz starten muss, auch bleibt Haas wieder einmal auf der Rechnung sitzen. Und das nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen. Teamchef Günther Steiner reicht es jetzt so langsam mit den Unfällen seiner Rookies. Nach dem Qualifying würde der Südtiroler daher überdeutlich.
"Mick hatte in den letzten fünf Rennen einige große [Einschläge]. Wenn du dich drehst oder so, das passiert. Aber diese Unfälle sind ganz schön heftig. Sie kosten eine Menge Geld und passieren ohne Not", kritisierte Steiner den Crash des Deutschen. "Wir müssen daran arbeiten und uns in diesem Bereich verbessern", nahm Steiner den 22-Jährigen in die Pflicht.
Wie kompliziert es für einen Rennstall wie Haas wird, wenn die Fahrer Schrott produzieren, beschrieb Steiner wie folgt: "Das Budget ist was es ist, daran musst du dich halten. Wenn man solchen Unfälle hat, muss man sich immer wieder was überlegen, wie man das ausbügelt."
Das Team spüre die Vorfälle im Portemonnaie, "aber noch können wir das verkraften. Aber schon bald werden wir in einer Position sein, in der wir neue Lösungen finden müssen. Weil sie [die Unfälle] etwas zu häufig passieren und zu schwer sind."
Kritik an Schumacher, Lob für Mazepin
Explizit aus der Kritik heraus nahm Steiner Nikita Mazepin. Der Russe, der zu Saisonbeginn in nahezu jeder Session abseits der Strecke unterwegs war, hat sich in den Augen des Teamchefs zuletzt deutlich gesteigert.
"Wir machen zu viele Fehler, das ist das Problem. Wobei ich, um Nikita zu verteidigen, hier nicht den Plural benutzen sollte, weil er sich in den letzten Rennen sehr gut verhalten hat. Er hat keinen Schaden verursacht oder sowas. Mick hatte in den letzten Rennen einfach einige Unfälle, an denen wir arbeiten müssen", rüffelte Steiner den deutschen Rookie.
Immer wieder müsse sich das Team mit den Fahrern zusammensetzen und ihnen das "große Bild" klarmachen, so der Teamchef. Dies beinhalte, dass man nur Risiken eingehen sollte, wenn es was zu gewinnen gibt. "Aber im Moment sollten wir diese Risiken nicht im dritten Freien Training eingehen."


