Kristina Vogel ist auch bei den Olympischen Spielen in Tokio vor Ort - dieses Mal als Bahnrad-Expertin für das "ZDF". Der Magie der Ringe ist die zweimalige Olympiasiegerin noch immer verfallen.
Beim Anblick der fünf Ringe leuchten Kristina Vogels Augen. "Olympia ist für mich dieses kleine Märchen, das glitzert und funkelt", sagte die 30-Jährige dem "SID": "Es ist nach wie vor pure Magie." Der Zauber ist geblieben - auch wenn für die zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin in Tokio vieles anders ist.
Vor fünf Jahren war sie in Rio die Überfliegerin. Ihr Sprint zu Gold, bei dem sich ihr Sattel löste, war einer der Höhepunkte der Sommerspiele am Zuckerhut. Zwei Jahre später stellte ein schwerer Trainingsunfall ihr Leben auf den Kopf.
Die Karriere der elfmaligen Weltmeisterin? Auf einen Schlag beendet. Das Leben im Rollstuhl? Anders, aber voll von neuen Aufgaben. Einer davon stellt sich Vogel in Japan. Als Expertin für das "ZDF" lässt sie das Publikum an den Bahnrad-Wettbewerben (ab Montag) teilhaben.
"Der Zuschauer möchte eine gute Sendung und Berichterstattung haben", sagte Vogel, die mit Fachwissen und Authentizität überzeugen möchte: "Ich bin wie ich bin." Lampenfieber hat sie nicht. Für den öffentlich-rechtlichen Sender saß sie bereits am Mikrofon, auch im Live-Stream des Weltverbandes UCI kommentierte die Erfurterin bereits.
"Angespannt ist man aber natürlich schon, wenn man weiß, dass da schon einige in der Welt zugucken, darunter ganz viele, die sich auskennen", sagte Vogel: "Es ist für mich nicht ganz neu. Mir macht das Spaß."
Kristina Vogel: Mit Elan an die müden Zuschauer
Mit Elan die müden "ZDF"-Zuschauer in den frühen Morgenstunden in Schwung bringen, wird Vogels Aufgabe sein. Dabei setzt sie auch auf Hilfe von der Bahn. Die Athletinnen und Athleten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) starten mit Medaillenambitionen in die Wettkämpfe im Izu Velodrome.
Schon beim Auftakt im Teamsprint der Frauen rechnet Vogel mit einer Medaille. "Da wird es einfach im Karton rappeln", sagte Vogel, die an der Seite von Miriam Welte zu Gold (2012) und Bronze (2016) im Teamsprint gerast war: "Sie sind sehr gut drauf, ich habe sie im Training ab und zu besuchen können."
Vielleicht holen sich die deutschen Starterinnen Emma Hinze und Lea-Sophie Friedrich vorab noch einmal Vogels Expertise ein. Wie man Olympia-Märchen schreibt, weiß sie schließlich bestens.


