Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler hat bei der Olympia-Premiere über 1500 Meter Freistil die Bronzemedaille gewonnen und damit die erste deutsche Beckenmedaille seit 2008 geholt.
Die 27-Jährige schlug in Tokio nach 15:42,91 Minuten an und verbesserte ihren deutschen Rekord (15:48,83 Minuten). Der Sieg ging an die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die in 15:37,34 Minuten zu ihrem sechsten Olympiasieg schwamm.
Silber sicherte sich ihre Landsfrau Erica Sullivan - und dann kam schon Köhler. "Ich weiß gerade selber nicht genau, was ich sagen soll. Ich habe die Chance einfach genutzt", sagte Köhler im "ZDF".
Nach dem starken Vorlauf von Florian Wellbrock über 800 Meter Freistil hofft der Deutsche Schwimm-Verband am Donnerstag auf die nächste Medaille seit dem Doppelsieg von Britta Steffen im Jahr 2008. Steffen war zuvor die letzte deutsche Beckenschwimmerin bei einer olympischen Siegerehrung.
Köhler beendet deutsche Durststrecke
Am Tag vor dem Auftritt ihres Verlobten zeigte Köhler einen herausragenden Auftritt. Die Athletensprecherin steigerte sich im Vergleich zu ihren Vorleistungen klar. Es war nach Platz vier von Henning Mühlleitner über 400 Meter Freistil zum Auftakt und Platz sechs von Isabel Gose über dieselbe Distanz die dritte Finalplatzierung für den DSV in Tokio - und die erste Medaille.
Wie Wellbrock und Gose zählt auch Köhler zur Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg, wohin sie im Sommer 2018 gewechselt war. Dort glückte ihr ein Leistungssprung.
Der Vize-Weltmeisterschaft über 1500 Meter Freistil und dem Titel mit der Freiwasserstaffel im Sommer 2019 folgte ein Kurzbahn-Weltrekord über 1500 Meter Freistil im Winter. Als Olympia 2020 wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde, verlegte die Jura-Studentin auch ihr Staatsexamen um ein Jahr nach hinten.

