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Handballer wollen sich bei Olympia-Formcheck beweisen

Kann Alfred Gislason das DHB-Team zu Olympia-Gold führen?
Kann Alfred Gislason das DHB-Team zu Olympia-Gold führen?
Foto: © Noah Wedel via www.imago-images.de
08. Juli 2021, 12:14

Keine zwei Wochen nach dem Ende der Mammutsaison in der Bundesliga sind die deutschen Handball-Stars wieder gefordert. Kurz bevor es nach Japan geht, steht am Wochenende ein doppelter Olympia-Formcheck auf dem Programm.

Kribbeln vor einem Testspiel gegen Brasilien? Beim schlachtenerprobten Alfred Gislason? Klingt komisch, ist aber so. "Das ist ein ganz neues Erlebnis für mich als Bundestrainer", sagt der Isländer und grinst.

Gislasons Vorfreude auf den Olympia-Formcheck mit den deutschen Handballern ist verständlich. Die Partien vor bis zu 1000 Fans in Nürnberg gegen Brasilien am Freitag (20:15 Uhr) und am Sonntag gegen Ägypten (15:05 Uhr/beide Sport1) werden für den DHB-Coach nach 16 Monaten im Amt pandemiebedingt die ersten Länderspiele vor Zuschauern sein.

Viel Zeit zum Genießen der für ihn völlig neuen Atmosphäre wird Gislason beim Drei-Nationen-Turnier aber nicht haben. In der knapp bemessenen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zählt für ihn und sein Team jede gemeinsame Minute. Schon am kommenden Mittwoch reisen Gislason und Co. für die finale Vorbereitungsphase nach Japan, bevor am 24. Juli der Medaillenkampf beginnt - dem erklärten Verbandsziel.

Während Nationen wie Europameister Spanien oder Rekordweltmeister Frankreich, zwei der fünf hochkarätigen Gruppengegner in Tokio, sich bereits seit Wochen auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten, mussten die deutschen Stars noch bis Ende Juni in der Bundesliga ran. Sechs Tage blieben den Nationalspielern, um zu regenerieren.

"Das ist nicht viel", sagt Steffen Weinhold. Doch der Rückraumspieler vom THW Kiel versucht wie seine Teamkollegen, die enorme Belastung so gut es geht wegzudrücken: "Wenn man mental Lust drauf hat, kann man mit dem Kopf einiges Überspielen."

Und an ihrer Lust auf Olympia ließen Kapitän Uwe Gensheimer und Co. in den Tagen ihres Trainingscamps in Herzogenaurach keine Zweifel. "Man spürt die gleiche Vorfreude wie vor fünf Jahren. Alle sind heiß", sagte der Berliner Paul Drux, einer von zehn Bronzemedaillengewinnern von 2016, und zog Parallelen zu den Sommerspielen in Rio.

"Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man Zeit für die Familie hat oder der Körper Gelegenheit bekommt, sich richtig zu erholen", sagte Gensheimer dem Mannheimer Morgen: "Aber Olympia ist ganz einfach etwas Besonderes. Da verzichte ich gerne auf Urlaub und nehme alles klaglos auf mich."

Olympia-Fahrer sind "relativ frisch"

Auch Gislason will die Diskussion über eine mögliche Überlastung seines Kaders nicht ausufern lassen. Es bestehe die Gefahr, sagte er in der Sendung DHBspotlight, dass sich die Spieler "auch ein bisschen müde reden". Auf ihn machen die 17 Olympia-Fahrer jedenfalls einen "relativ frischen" und "sehr motivierten" Eindruck.

Natürlich hätten andere Nationen "viel mehr Zeit", sagt der Bundestrainer, "aber es kann auch nach hinten losgehen." Ein Vorteil des kurzen Urlaubs sei schließlich, dass die Nationalspieler nun "nicht so viel Kondition bolzen" müssten und damit "voll fit für die kommenden Aufgaben" seien.

Wie gut sie drauf sind, wollen Gislason und seine Handballer mit zwei Siegen am Freitag und Sonntag beweisen.

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