Sollte Jadon Sancho Borussia Dortmund im Sommer verlassen, benötigt der Klub dringend einen hochwertigen Ersatz. Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist der des englischen Kraftpakets Noni Madueke. Wer ist der Mann, der dem BVB den Kopf verdreht haben soll?
BVB-Flirt Noni Madueke im Check: Werdegang und Status quo
Noni Maduekes Werdegang ist für ein junges englisches Talent ziemlich unüblich. Nachdem der gebürtige Londoner einige Jahre in den Nachwuchsschmieden von Crystal Palace und Tottenham Hotspur verbrachte, siedelte er im Alter von 16 Jahren zur PSV Eindhoven in die Niederlande über.
Dort lernte er unter anderem von einem gewissen Ruud van Nistelrooy. "Was meine Offensivarbeit und das Toreschießen angeht, gibt es keinen besseren Mentor", schwärmt Madueke von der Oranje-Legende, die ihm bis heute viele Tipps gibt.
Schon in der Jugend spielte Madueke stets mit älteren Jahrgängen zusammen, mit 17 gab er sein Profidebüt. 2020/2021 beförderte Trainer Roger Schmidt ihn schließlich dauerhaft in den Herren-Kader.
Mit Erfolg: In der abgelaufenen Saison zählte Madueke mit sieben Toren und sechs Vorlagen zu den Shootingstars der Eredivisie und spielte derart spektakulär auf, dass er im März sogar ins englische Aufgebot für die U21-EM berufen wurde.

Vertraglich ist der Teamkollege des ehemaligen BVB-Spielmachers Mario Götze noch bis 2024 an den niederländischen Vizemeister gebunden, über eine Ausstiegsklausel ist nichts bekannt.
BVB-Flirt Noni Madueke im Check: Stärken und Schwächen
Medial wird Madueke immer wieder mit Landsmann Jadon Sancho verglichen. Tatsächlich sind die beiden Außenstürmer jedoch unterschiedliche Spielertypen.
Während der vergleichsweise schmächtige Sancho vor allem durch seine Turbo-Dribblings und seine Schlitzohrigkeit besticht, ist der Stil von Linksfuß Madueke kantiger und eher physisch angelegt.
"Er ist ein Kraftpaket von einem Spieler, technisch sehr gut", charakterisierte Englands U21-Trainer Adrian Boothroyd seinen Schützling unlängst.
In vielerlei Hinsicht ist Madueke fußballerisch dem einst beim BVB groß herausgekommenen Ousmane Dembélé ähnlich: Beide lieben es, mit irrem Tempo über den rechten Flügel zu preschen, um anschließend in die Mitte zu ziehen und wuchtig abzuschließen.
Im Gegensatz zum Franzosen ist die Streuung bei Madueke aber noch recht groß. Seine Aktionen müssen präziser werden, hier und dort will der Youngster auch mit dem Kopf durch die Wand.
Verwundern darf das nicht: Madueke ist kein fertiger Spieler, sondern ein Rohdiamant, der in Dortmund weiter geschliffen werden müsste.
BVB-Flirt Noni Madueke im Check: Quellenlage und Mitbewerber
Bereits im Mai berichtete "Bild" von einem BVB-Interesse an Madueke, der bei den Schwarz-Gelben demnach als idealer Nachfolger für Jadon Sancho betrachtet wird. Letzterer darf die Borussia im Sommer verlassen, der Ablöse-Poker mit Manchester United ist in vollem Gange.
Rund 90 Millionen Euro winken Dortmund im Falle eines Sancho-Verkaufs, für Madueke wären dagegen laut "Bild" nur 15 Millionen Euro fällig. Andere Quellen gehen freilich von Summen jenseits der 30 Millionen Euro aus.
Ungeachtet dessen legten die BVB-nahen "Ruhr Nachrichten" Mitte Juni nach und schrieben ihrerseits von Gedankenspielen des Tabellendritten der vergangenen Bundesliga-Saison. In die gleiche Kerbe schlug kurz zuvor die niederländische Tageszeitung "De Telegraaf".
Auch Madueke selbst hat die Gerüchte gelesen, sagte zuletzt gegenüber "ESPN" dazu: "Es ist eine Ehre, als Nachfolger von Jadon Sancho genannt zu werden. Ich habe das gehört, das werde ich nicht bestreiten."
Selbstredend ist Borussia Dortmund nicht der einzige Bewerber: Auch der FC Bayern, RB Leipzig, der VfL Wolfsburg, OSC Lille, Atalanta Bergamo, der AC Mailand, Leeds United und Leicester City sollen sich mit dem Shootingstar beschäftigen.
Im Bieter-Duell mit der europäischen Konkurrenz könnte für den BVB sein hervorragender Ruf als Karriere-Sprungbrett ein möglicher Vorteil sein, immerhin haben in jüngerer Vergangenheit gleich zwei Talente von der Insel bei den Westfalen den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft.
Erst Jadon Sancho, dann Jude Bellingham - und bald auch Noni Madueke?
Heiko Lütkehus


























