Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die deutschen Basketballer haben sich beim Supercup in Hamburg weiteren Rückenwind für die anstehende Olympia-Qualifikation erarbeitet. Ohne Starspieler Dennis Schröder und weitere Leistungsträger schlug das Team von Bundestrainer Henrik Rödl am Samstagabend leicht und locker die von Ex-Nationalcoach Dirk Bauermann betreuten Tunesier mit 102:75 (55:33).
Die besten Werfer der Gastgeber waren Kapitän Robin Benzing (17) und Joshiko Saibou, dem mit 22 Punkten und elf Assists sogar ein Double-Double glückte. Am Freitag hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) Tschechien schon klar besiegt und spielt nun am Sonntag (20:30 Uhr/MagentaSport) um den Turniersieg. Gegner ist dann Italien, das sein zweites Match am Samstag gegen Tschechien mit 83:71 für sich entschied.
Die Testspiele an der Elbe stehen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier in Split/Kroatien (29. Juni bis 4. Juli), bei dem sich dann auch Schröder den Traum von den Spielen in Tokio erfüllen will.
In Hamburg fehlt der Starspieler noch, der mit den Los Angeles Lakers überraschend früh in den NBA-Playoffs gescheitert war. Auch die Profis vom deutschen Meister Alba Berlin erhielten noch eine Pause, am Montag wird der Kader komplett sein. Nach dem Supercup steigt in Heidelberg am kommenden Donnerstag die Generalprobe gegen den Senegal, bevor es dann wirklich zählt.
Gegen den nicht in Bestbesetzung angetretenen Afrikameister Tunesien brachte Rödl seine zweite Garde. Er verzichtete auch auf Johannes Voigtmann und Danilo Barthel unter den Körben und veränderte seine erste Fünf im Vergleich zum Vortag auf drei Positionen. Entsprechend verlief der Start etwas holpriger als am Vortag. Aber die Intensität stimmte erneut von Beginn an und die Hausherren erspielten sich gegen teils schwach verteidigende Gäste mit dem ersten Viertelende einen klaren 29:19-Vorsprung.
Dabei konnte auch Joshiko Saibou erneut für sich punkten. Die Diskussionen um den umstrittenen Rückkehrer hatte Rödl zuvor für sich erstmal abgeräumt. "Ich möchte eigentlich keine weiteren Kommentare dazu abgeben", hatte der 52-Jährige nach dem 95:62-Sieg gegen Tschechien gesagt: "Ich glaube, das Spiel spricht für sich. Die Mannschaft ist zusammen und hat ein gutes Spiel gemacht."
Das galt auch für das Tunesien-Duell, bei dem der Ball auch in der zweiten Hälfte erneut gut lief. Allerdings fehlte auch die Gegenwehr, um echte Schlüsse zu ziehen. Mit Schröder wird sich die Statik des Teams zudem noch einmal deutlich verändern.
Deutschland - Tunesien 102:75 (55:33). - Beste Werfer: Saibou (22), Benzing (17), Obst (13), van Slooten (11) für Deutschland - Marnaoui (31), Jaouadi (11), Ochi (11), Haddad (10) für Tunesien. - Zuschauer: keine