Auch zwei Wochen nach dem Großen Preis von Aserbaidschan sorgt die Debatte um Reifenhersteller Pirelli in der Formel 1 weiter für Zündstoff. Vor dem ersten Training in Frankreich haben alle 20 Fahrer ein Meeting mit der italienischen Firma boykottiert.
Auslöser für die anhaltenden Diskussionen waren die Unfälle von Max Verstappen und Lance Stroll beim Großen Preis von Aserbaidschan. Beide Piloten machten im Anschluss Pirelli für die gefährlichen Abflüge verantwortlich.
Das Reifenunternehmen wies die Schuld von sich und erklärte seinerseits, dass Red Bull und Aston Martin mit einem niedrigeren Reifendruck als von Pirelli empfohlen gefahren seien.
"Und wenn dann bei niedrigerem Druck eine Menge Energie in den Reifen geht, bekommt man an der Seitenwand eine sogenannte stehende Welle", rechtfertigte sich Pirelli-Manager Mario Isola: "Stehende Wellen geben eine Menge Energie in die innere Schulter des Reifens. Und irgendwann geht der Reifen kaputt. Und das ist in Baku passiert."
"Besser auf sich selbst schauen": Verstappen kontert Pirelli
Innerhalb des Fahrerlagers kommt diese Begründung augenscheinlich schlecht an. Besonders WM-Spitzenreiter Max Verstappen schoss in den vergangenen Tagen gleich mehrfach gegen den Reifenhersteller.
"Sie haben erklärt, dass sie im Rennen keine Messinstrumente haben, aber wir haben ihnen unsere Reifendrücke übermittelt. Sie lagen innerhalb der von ihnen gesetzten Grenzen. Wenn die nicht stimmen, können wir auch nichts machen", konterte der Niederländer den Pirelli-Bericht.
Nach Ansicht des 23-Jährigen treffe Red Bull und Aston Martin keine Schuld. "Sie können uns daher nicht die Schuld zuschieben. Ich denke, dass sie besser auf sich selbst schauen sollten", legte Verstappen nach.
Aufgrund der gereizten Stimmung dürften die Reifen an diesem Wochenende unter besonderer Beobachtung stehen.


