Zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber knallte es in fünf gemeinsamen Red-Bull-Jahren mehrfach. Teamchef Christian Horner musste nicht selten als Vermittler herhalten, um die Wogen zu glätten und den Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft nicht zu gefährden. Von einem ganz besonderen Kapitel berichtete Horner im "High Performance"-Podcast.
Acht WM-Titel, 47 Siege, 101 Podestplatzierungen und jede Menge Zoff: So lassen sich die fünf gemeinsamen Red-Bull-Jahre von Sebastian Vettel und Mark Webber zwischen 2009 und 2013 vereinfacht zusammenfassen. In Erinnerung geblieben sind neben den vier WM-Titeln von Vettel vor allem die oftmals heftigen Auseinandersetzungen mit seinem Teamkollegen.
Eine dieser Auseinandersetzungen fand beim Großen Preis der Türkei im Jahr 2010 statt. Nach 39 Runden steuerte das Team einem sicheren Doppelsieg entgegen. Vettel wollte sich mit dem zweiten Platz allerdings nicht zufrieden geben und attackierte den in Führung liegenden Australier. Es kam zur folgenschweren Kollision. Beide Red-Bull-Piloten schieden aus und zogen den Zorn der Teamleitung auf sich.
Horner: "Wir retten keine Leben"
Beiden seien schon recht früh sehr konsequent gegeneinander vorgegangen, erinnerte sich Christian Horner an die Anfangszeit. "Man konnte sehen, dass sich die Spannung immer weiter aufgebaut hat. Dann sind beide ineinander gecrasht und haben das Ganze auf ein neues Level gehoben", sagte Horner mit Verweis auf besagtes Türkei-Rennen.
Um die Lage so schnell wie möglich zu entspannen, griff der Teamchef zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. "Ich dachte, ich muss die Schärfe rausnehmen und die Dinge ins rechte Licht rücken. Am Ende des Tages retten wir keine Leben, sondern sind Sportler, die für Unterhaltung sorgen."
So löste Horner den Zoff zwischen Vettel und Webber
Horner lud seine beiden Fahrer anschließend in ein Kinder-Krankenhaus ein. "Sie sollten einige Kinder und deren Eltern treffen, die eine schwere Zeit durchleben. Sie sollten etwas Zeit mit dem Herzschmerz verbringen und sehen, was echte Probleme sind", so Horner: "Das hat ihnen gezeigt, dass sie es eigentlich sehr gut haben."
Vettel und Webber hätten erkannt, dass das, was sie tun, eigentlich nichts ist, ergänzte der Teamchef. "Es war selbsterklärend, was dort passiert ist. Und danach hatten wir eine Zeit, in der es gegenseitigen Respekt zwischen ihnen gab."


